Loch besiegt Fluch vom Königssee
Königssee (dpa) - Als der Fluch vom Königssee endlich besiegt war, schloss Felix Loch seinen Bundestrainer-Papa überglücklich in die Arme und genoss ausgelassen den Jubel seiner Fans.
„Das ist einfach super. Das hätte nicht besser laufen können. Für mich war es sehr wichtig, endlich mal zu Hause zu gewinnen“, schwärmte der Rodel-Olympiasieger nach dem Triumph beim Schnee-Roulette auf seiner Heimbahn.
Mit seinem dritten Saisonerfolg sorgte der 22-Jährige nicht nur für den ersten Sieg der deutschen Männer in Königssee seit zehn Jahren, sondern krönte auch den nahezu perfekten Auftritt der deutschen Kufen-Asse. Neben Loch hatten am Vortag mit ihren Siegen auch Tatjana Hüfner sowie die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt ihre Ansprüche für die Heim-WM in fünf Wochen unterstrichen. Allein in der Team-Staffel mussten die Deutschen den Italienern den Vortritt lassen.
„Das war schon sehr, sehr schwer“, gestand der Berchtesgadener mit Blick auf das Schnee-Rennen. Auf dem Weg zum ersten deutschen Sieg seit Georg Hackl im Dezember 2001 trotzte der zweimalige Weltmeister den grenzwertigen Bedingungen und legte im ersten Lauf Bestzeit vor. Routinier Armin Zöggeler aus Italien blies im zweiten Durchgang zwar noch einmal zur Attacke. Loch ließ sich vom Angriff des 38-Jährigen aber nicht aus der Ruhe bringen und fuhr seinen siebten Weltcup-Sieg heraus. Dritter wurde Lochs Teamkollege Johannes Ludwig.
Mit seinem dritten Sieg im vierten Weltcup-Rennen baute Loch auch seine Gesamtführung aus. „Ich glaube, Felix wird sich das nicht mehr nehmen lassen“, sagte Zöggeler. Bundestrainer Norbert Loch lobte seinen Filius: „Er ist mental sehr, sehr stark. Vielleicht liegt es daran, dass er seit einem Jahr liiert und in festen Händen ist.“
Immer besser in Schuss kommen die Doppelsitzer Wendl/Arlt. Der Bayern-Express hielt die österreichischen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger in Schach und machte den dritten Sieg auf seiner Hausbahn in Serie perfekt. „Am Königssee ist es für uns immer besonders schwierig. Die Leute erwarten natürlich immer das Optimum“, erklärte Arlt. Nun gilt alle Konzentration dem Saisonhöhepunkt. „Die Heim-WM zählt für uns mehr als der Gesamt-Weltcup“, sagte Arlt.