Rodler stark: Siege für Geisenberger und Eggert/Benecken
Innsbruck (dpa) - Die deutschen Rodler sind am ersten Wettkampftag im neuen Weltcup-Winter der Konkurrenz gleich auf und davon gefahren. Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken deklassierten ihre Gegner, bei den Frauen sprang sogar ein Vierfacherfolg heraus.
Einzig das Gold-Doppel von Sotschi, Tobias Wendl/Tobias Arlt, trübte durch Platz vier ein wenig den ansonst perfekten deutschen Nachmittag in Innsbruck-Igls. Am Sonntag soll Felix Loch bei den Männern den dritten Sieg im dritten Rennen einfahren, ehe die Premiere des Sprint-Wettbewerbs ansteht.
„Schön, wenn ich wieder das Gefühl habe und weiß, dass ich es kann“, sagte Geisenberger, die bei warmen Temperaturen und schwierigen Bahnverhältnissen ihren 24. Weltcupsieg feierte. Hinter der Miesbacherin fuhren die junge Dajana Eitberger und Tatjana Hüfner auf das Podest. Anke Wischnewski rundete als Vierte das Ergebnis der scheinbar unschlagbaren deutschen Sportlerinnen ab. Gegen Geisenberger hatten die drei Teamkolleginnen keine Chance. Mit Bahnrekord hatte die 26-Jährige im ersten Lauf den Grundstein für den Erfolg gelegt, am Ende lag sie zwei Zehntelsekunden vor Eitberger. „Das ist für Innsbruck schon extrem“, räumte Geisenberger ein.
Überraschender als der Sieg der Favoritin war Eitbergers zweiter Platz noch vor der routinierten Hüfner. „Dass ich da so mitmischen kann, macht mir große Freude“, sagte die 23-Jährige, die nach Platz drei in der Vorsaison in Oberhof den zweiten Weltcup-Podestplatz und damit den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere feierte. Noch lange nach der Siegerehrung war das breite Grinsen auf dem Gesicht der Thüringerin nicht verschwunden. „Ich würde die Großen gern weiter ein bisschen stänkern und aufmischen“, sagte Eitberger im ZDF.
Bei den Doppelsitzern waren Eggert/Benecken an einem von vielen Patzern und Stürzen geprägten Nachmittag auf der Olympiabahn am Fuße des Patscherkofels eine Klasse für sich. Das Duo trotzte den Bedingungen und verbesserte wie Geisenberger im erstem Lauf den Bahnrekord. Im entscheidenden Durchgang blieben die beiden dann cool und waren in der Endabrechnung mehr als eine halbe Sekunde schneller als die Russen Wladislaw Juschakow/Wladimir Prochorow und Peter Penz/Georg Fischler aus Österreich. „Von der Zeit her können wir natürlich zufrieden sein, viel besser geht es nicht“, sagte Benecken.
Die beiden fühlen sich in Innsbruck wohl, auch in der Vorsaison gewannen sie in Igls. Ihren jetzigen Sieg wollen sie „aber nicht überbewerten“, erklärte Eggert. „Wir wissen ja auch, dass andere Teams nach wie vor noch testen.“
Die favorisierten Wendl/Arlt, die im Januar 2013 letztmals bei einem wichtigen Rennen das Podest verpasst hatten, kamen mit den Bedingungen nicht zurecht und patzten bei der Materialwahl. „Ein Formel-1-Fahrer würde sagen: falsche Reifen aufgezogen!“, erklärte Wendl. „Mit zwei solchen Läufen haben wir auch nicht mehr verdient.“