Belohnung in Schladming: Neureuther im Porträt

Schladming (dpa) - Felix Neureuther hat aus seinen Fehlern gelernt - die Silbermedaille im WM-Slalom von Schladming ist der Lohn. Noch bei der Heim-WM vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen war der Sohn von Christian Neureuther und Rosi Mittermaier an den (eigenen) Erwartungen gescheitert.

Ihm habe die Lockerheit gefehlt, sagte Felix Neureuther rückblickend immer wieder über das Großereignis vor seiner Haustüre. In Schladming wollte er die Rennen daher genießen statt zu verkrampfen - und nach einem kleinen Rückschlag im Riesenslalom, als er „die Brechstange“ rausgeholt hatte, ging der Plan im Slalom auf.

„Ich habe echt die Zeit gebraucht, um mich zu dem zu entwickeln, wie ich jetzt bin. Bei manchen geht es schneller, bei manchen dauert es länger“, sagte Neureuther. Früher der unbedarfte Spaßvogel im Team, sieht sich der 28-Jährige heute als Führungsfigur in der deutschen Mannschaft. Er sei inzwischen quasi die „Martina Ertl der damaligen Zeit“, meinte er während der WM im Rückblick auf seine zweiten Titelkämpfe 2005. Dass er aber auch heute noch ein lustiger Zeitgenosse ist, bewies er kurz darauf mit dem Zusatz, er wolle damit nicht gesagt haben, dass er jetzt „die alte Schachtel des Teams“ sei.

Vor der WM lieferte Neureuther erstmals in seiner Karriere konstant Spitzenergebnisse im Weltcup und kam voller Selbstvertrauen nach Schladming. „Ich bin aus noch so großen Niederlagen immer zurückgekommen und habe nie aufgegeben, nie aufgehört, zu kämpfen. Und wenn es dann so läuft wie in dieser Saison, ist es schön zu sehen, dass sich kämpfen immer lohnt“, meinte er. Mit dem Kämpfen ist nun aber für die kommenden Tage erst mal Schluss - denn Feiern kann Neureuther auch sehr gut.

Die bislang letzten zehn deutschen WM-Medaillen von Alpin-Herren: