Einfädel-Affäre: Neureuther mit Kostelic versöhnt
Schladming (dpa) - In der kuriosen Affäre um vermeintliche Einfädler haben sich Felix Neureuther und Marcel Hirscher nach den Angriffen von Ivica Kostelic mit ihrem kroatischen Konkurrenten versöhnt.
„Es ist alles in Ordnung. Es waren einfach ein paar Dinge, die man aus dem Weg räumen musste“, sagte Skirennfahrer Neureuther einen Tag vor dem anstehenden Weltcup-Nachtslalom in Schladming.
Nach einem Medien-Bericht über mutmaßliche Torfehler des Partenkircheners und des Österreichers Hirscher beim Torlauf in Zagreb Anfang des Jahres hatte Kostelic die beiden in Kitzbühel hart attackiert. Da sie weitergefahren seien, hätten sie die „Basis-Werte“ des Sports verletzt und für eine „Schande“ gesorgt. „Ich will den kroatischen Fans sagen, dass wir alles aufgeklärt haben“, betonte Kostelic nun nach einem halbstündigen Gespräch und erklärte die massiven Vorwürfe mit „Adrenalin“ nach dem Rennen.
Auch der kroatische Verband hat das Ergebnis des Slaloms in Zagreb, den Hirscher vor Neureuther und Kostelic gewann, nach intensivem Studium der Videoaufzeichnungen inzwischen als regulär anerkannt. Alle Trainer hatten mit Renndirektor Günter Hujara die Fahrten noch einmal mittels stark vergrößerter HD-Bilder studiert. „Wenn auch die genauesten Bilder keinen Aufschluss bringen, dann wird im Zweifel zugunsten des Angeklagten entschieden“, erklärte Hujara.
Damit sei das „Thema hoffentlich abgehakt“, meinte Neureuther. Mit dem schnellen Frieden wollen die Rivalen, die sich bei der Startnummernauslosung die Hand reichten, auch die befürchtete Brisanz beim Aufeinandertreffen von Zuschauergruppen aus Österreich und Kroatien eindämmen. „Wir haben in den Medien gesehen, dass die Fans von beiden Seiten ein bisschen den Kopf verloren haben“, sagte Kostelic, „das wollen wir nicht. Skifahren war immer ein Sport frei von Konflikten, das soll so bleiben.“