Feuz baut Führung im Gesamtweltcup aus

Kvitfjell/Berlin (dpa) - Mit letzter Kraft und einer kuriosen Bierofferte will Beat Feuz seine Gesamtweltcup-Führung beim Saisonendspurt ins Ziel retten.

Der am Knie angeschlagene Schweizer baute seinen Vorsprung im Kampf um die Große Kugel mit einem vierten Abfahrtsrang und Platz drei im Super-G im norwegischen Kvitfjell weiter aus. Bei noch sechs ausstehenden Rennen liegt Feuz 115 Punkte vor dem Österreicher Marcel Hirscher. „Es ist wirklich fantastisch, heute wieder auf dem Podest zu stehen“, sagte Feuz, der den ersten Super-G zeitgleich mit Hirschers Landsmann und Abfahrtssieger Klaus Kröll gewonnen hatte. Beim Abschluss am Sonntag sorgte Kjetil Jansrud vor seinem Landsmann Aksel Lund Svindal für einen viel umjubelten Heimerfolg.

Um seinen Rivalen Hirscher auf Distanz zu halten, plant Feuz beim Riesenslalom am kommenden Wochenende in Kranjska Gora an den Start zu gehen. „Aber das werde ich erst nächste Woche entscheiden, wie es mit dem Knie ist.“ Im Frühling müssen abgesplitterte Knochen entfernt werden, zuvor will er noch seine Konkurrenz anstacheln. „Ich werde jedem Fahrer, der sich in Slowenien vor Hirscher platziert, ein Bier spendieren“, kündigte er in Norwegen an. Zuvor hatte Hirscher selbst eine solche Prämie ausgelobt für jeden Österreicher, der Feuz in Norwegen Punkte wegnimmt.

Dass Titelverteidiger Ivica Kostelic bei 207 Punkten Rückstand auf Feuz noch in den Zweikampf eingreifen kann, erscheint derweil immer unwahrscheinlicher. Zwar trainiert der kroatische Skirennläufer nach einer Meniskusoperation wieder und will Mitte kommender Woche über einen Einsatz in Kranjska Gora entscheiden. Aus seinem Umfeld war allerdings zuletzt zu hören, dass die Genesung nicht so schnell wie erhofft verläuft.

Auch bei Stephan Keppler macht das Knie weiter Probleme. Zwar habe er während der Fahrt keine Schmerzen, „aber eigentlich bin ich gar nicht mehr in Form“, bekannte der Ebinger, „ich hangele mich bloß von Rennen zu Rennen.“ Nach zwei 33. Plätzen kam er auch zum Abschluss in Norwegen erneut als 33. nicht in die Punkteränge, schaffte aber im Super-G um vier Pünktchen die Qualifikation für den Showdown der Saison in zwei Wochen in Schladming. „Ich will auf jeden Fall beim Weltcupfinale fahren, deshalb musste ich hier antreten.“ Als 28. der Abfahrt sorgte Andreas Sander für die einzigen deutschen Speedpunkte des Wochenendes.

Das letzte Mal als aktiver Rennfahrer wird Didier Cuche in zwei Wochen auf der Planai an den Start gehen. Die Chancen auf ein perfektes Karriereende mit einem Kugelgewinn hat der Schweizer in Kvitfjell aber schon fast verspielt. In der Abfahrtswertung beträgt sein Rückstand auf den Führenden Kröll 48 Punkte. „Klaus ist wohl nicht mehr einzuholen“, meinte Cuche. Im Super-G liegt er 42 Zähler hinter dem Norweger Svindal.