Ivica Kostelic: Lieber Weltcup als WM-Titel
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Mit sieben Siegen und 999 Punkten war der Kroate Ivica Kostelic im Januar der Dominator des alpinen Ski-Weltcups. Auch bei der WM in Garmisch-Partenkirchen ist der 31 Jahre alte Slalom-Weltmeister von 2003 gleich in mehreren Disziplinen Kandidat für einen Titel.
Doch viel lieber würde er seiner 2006 zurückgetretenen Schwester Janica nacheifern und den Gesamtweltcup gewinnen. „Das ist mein Traum“, sagte er vor dem Super-G der Nachrichtenagentur dpa.
Nach ihrem überragenden Monat Januar mit dem überraschenden Super-G- Sieg von Kitzbühel gelten Sie auch bei den anderen Topfahrern nicht nur in ihrer Paradedisziplin Slalom als Favorit. Wie gehen Sie damit um?
Ivica Kostelic: „Favorit für das Podest bin ich vielleicht schon, aber für Siege ist es immer ein bisschen schwer vorherzusagen, wer der Favorit ist. Im Slalom bin ich es vielleicht und auch in der Super-Kombi, aber in den schnellen Disziplinen ist es schwierig für mich.“
Weltmeister waren Sie schon einmal, den Gesamtweltcup haben Sie noch nie gewonnen. Könnten Sie auf weitere WM-Titel verzichten, wenn Sie als erster Kroate die große Kristallkugel holen?
Kostelic: „Ich fahre sicher Rennen bei der Weltmeisterschaft, aber meine Priorität ist der Gesamtweltcup. Das ist der größte Preis, den du in deiner Skikarriere gewinnen kannst. Das ist mein Traum und hätte auch in Kroatien große Bedeutung. Dieser Tage gibt es in meiner Heimat eine so große Begeisterung wie zu Janicas Zeiten.“
Welche Bedeutung hat es, dass Ihre Schwester Sie bei jedem Rennen begleitet?
Kostelic: „Janica ist eine sehr ruhige Person. Wenn alle in meinem Team nervös sind, ist Janica immer ruhig. Sie gibt mir Super-Tipps, zum Beispiel über eine bestimmte Kurve oder einen Sprung und auch zur gesamten Einstellung vor einem Rennen, wie man da fahren sollte. Dazu hat sie ein gutes Auge für Details.“
Wer ist der Garmisch-Experte in der Familie Kostelic?
Kostelic: „Janica hat schon den Slalom von Garmisch gewonnen, mir ist das noch nie gelungen. Aber vor meinem Super-G-Sieg von Kitzbühel war mein bestes Resultat in einer schnellen Disziplin der zweite Platz von Garmisch im vergangenen Jahr. Ich glaube diese Piste liegt mir gut.“