Mehr Speed-Startplätze für deutsche Abfahrer
Beaver Creek (dpa) - Die DSV-Abfahrer sind stark wie lange nicht mehr. Nachdem Stephan Keppler & Co. in den vergangenen Wintern stets nur ein paar Pünktchen im Gepäck hatten, kehrt das kleine Speed-Team mit drei Top-20-Platzierungen und mehr Startplätzen für die Europa-Rennen aus Nordamerika zurück.
Auch wenn die Spitze natürlich noch weit weg ist. „Es ist ok, wir können damit leben“, meinte Alpin-Direktor Wolfgang Maier und unterstrich die gestiegenen Ansprüche. „Aber eigentlich hatten wir uns etwas mehr erwartet. Es ist kein Riesen-Ergebnis.“
Im kanadischen Lake Louise hatte der 22 Jahre alte Andreas Sander vor einer Woche mit den Plätzen 16 und 18 aufhorchen lassen. Am Samstag schaffte auch der zuvor hadernde Keppler als 15. beim überraschenden Super-G-Sieg des Schweizers Sandro Viletta in Beaver Creek einen versöhnlichen Abschluss des Übersee-Trips. „Ich bin sehr erleichtert“, bekannte der beste deutsche Speedfahrer, der bei der Abfahrt auf Rang 44 enttäuscht hatte. „Das heute war gegen alle Erwartungen. Mein Gefühl war so viel besser als zuvor.“
Dank der guten Resultate darf der Deutsche Skiverband bereits Mitte Dezember im italienischen Gröden in der Abfahrt (4) und Super-G (3) jeweils einen Athleten mehr ins Rennen schicken. „Das bringt uns deutlich weiter, interne Qualifikationen sind immer unschön“, freute sich Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel. „Die Tendenz ist insgesamt deutlich aufsteigend.“
Dennoch sieht auch der Coach noch „Licht und Schatten“. Während die punktlosen Fahrten von Talent Sander bei dessen Premiere in Beaver Creek mit seiner Unerfahrenheit zu begründen sind, blieb Keppler in den ersten Auftritten bis zum besten deutschen Speed-Saisonresultat deutlich hinter den Erwartungen zurück. Als dritter Starter holte Tobias Stechert mit Rang 25 beim Abfahrtscoup des Amerikaners Bode Miller zumindest seine ersten Zähler des Winters. „Ich glaube, dass die Jungs noch mehr Potenzial haben“, meinte Alpin-Chef Maier.
Dieses sollen seine Athleten bereits vor Weihnachten an der deutschen Lieblingspiste, auf der Keppler vor einem Jahr als Super-G-Zweiter sein erstes Podest einfuhr, unter Beweis stellen. „In Gröden hat fast jeder gute Erfahrungen gemacht“, erhofft sich auch Waibel weiteren Aufschwung - und für seine jungen Talente langfristig weitere Startchancen, die bis Saisonende gesichert sind. „Wir hoffen, dass wir noch mehr Plätze dazugewinnen können. Wir wollen uns nicht durchmogeln.“