Stuhec gewinnt erneut Rebensburg kann Abfahrts-Niveau noch nicht halten

Val d'Isère (dpa) - Von der Souveränität eines Kjetil Jansrud oder der unerwarteten Konstanz von Überraschungssiegerin Ilka Stuhec war Viktoria Rebensburg wieder ein gutes Stück entfernt.

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Jansrud holte bei den Speedrennen in Val d'Isère zwei erste Plätze binnen 24 Stunden, die Slowenin Stuhec schnappte sich in den Bergen von Lake Louise ebenso rasch ihre beiden ersten Weltcup-Siege. Rebensburg dagegen musste sich nach dem überraschend starken fünften Platz am Freitag - dem zweiten Rennen nach ihrer Verletzungspause - tags darauf mit Rang 15 in der Abfahrt zufrieden geben.

„Das war ein guter Auftakt. Heute war es ein bisschen ein schwieriges Rennen. Aber ich weiß, dass ich dabei bin“, sagte Rebensburg. „Im Endeffekt weiß ich, dass ich gut Ski fahre und gut drauf bin. Das werde ich mitnehmen.“

Stunden nach dem Auftritt der deutschen Techniker um Felix Neureuther in Val d'Isère (10.00/13.00 Uhr) bekommt Rebensburg im Super-G am Sonntag die nächste Gelegenheit, an ihrer Wettkampfform zu arbeiten. Sie hatte sich vor der Saison am Schienbeinkopf verletzt und deswegen viele Trainings verpasst. „Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist. Ich habe keine großen Probleme“, sagte Rebensburg im Ziel trotz 1,65 Sekunden Rückstand auf Stuhec.

Erfreulich aus Sicht des Deutschen Skiverbands: Michaela Wenig auf Rang 25 und Kira Weidle mit Platz 27 sammelten bei zunehmend schlechter werdender Sicht beide Punkte. Für Weidle war es im sechsten Weltcup-Rennen zudem die beste Platzierung ihrer Karriere.

Für Mikaela Shiffrin war es erst das zweite Abfahrts-Rennen im Weltcup - und mit Platz 13 gelang ihr sogar noch eine Steigerung zum bereits guten 18. Rang bei der Premiere einen Tag zuvor. Im Kampf um den Gesamtweltcup könnten diese Punkte noch wichtig werden für die stärkste Slalom-Fahrerin der Welt.

Zumindest im Kampf um die Kristallkugeln in den Speeddisziplinen wird nach diesem Saisonstart kein Weg an Jansrud vorbei führen. In Val d'Isère war der Norweger am Samstag in der Abfahrt ebenso wenig zu schlagen wie im Super-G tags zuvor. Auch sein Teamkollege Aksel Lund Svindal verblüffte zehn Monate nach seinem Rennsturz samt Totalschaden im Knie: Nach dem zweiten Platz am Freitag raste er als Dritter wieder auf das Podium.

Die deutschen Fahrer hatten mit den Spitzenplätzen nichts zu tun: Von den fünf Startern schaffte es nur Josef Ferstl als 19. in die Punkte (+1,78 Sekunden). Andreas Sander - am Freitag Neunter - landete als eigentlich aussichtsreichster DSV-Sportler auf dem schwachen Platz 31 (+2,54).

„Wir haben uns schon mehr versprochen. Für uns als Team ist das sicher eine Enttäuschung“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, verwies aber auch auf die schwierigen Pistenbedingungen mit großen Nachteilen für Fahrer mit höheren Startnummern. Unter den Top 20 etwa war Ferstl der einzige Starter mit einer Nummer jenseits der 30. „Da braucht man jetzt also über keinen drüberfahren“, meinte Maier.