Riesch Abfahrts-Dritte bei Vonn-Sieg
Are (dpa) - Einen Tag nach dem Erfolg in der Super-Kombination haben Maria Riesch nur 21/100 Sekunden zum zweiten Coup im schwedischen Are gefehlt. Trotz des 40. Weltcupsiegs von Lindsey Vonn konnte die Doppel-Olympiasiegerin über ihren dritten Rang in der Abfahrt strahlen.
„Das ist ja ein ständiges Hin und Her bei uns die ganze Saison schon. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen heute, jetzt habe ich mal wieder ein paar Punkte verloren“, sagte Riesch. Ihre Teamkollegin Viktoria Rebensburg fuhr als Sechste das zweitbeste Abfahrtsergebnis ihrer Karriere ein. Mit 176 Punkte hält sie weiter einen Vorsprung in der Gesamtwertung.
Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz der Schweizerin Nadja Kamer. Die 24-Jährige kam mit hoher Geschwindigkeit von der Linie ab und zu nah an den Zaun. Dort verhakte sie sich mit den Ski, wurde durch die Luft geschleudert, schlug auf der harten Piste auf und landete im Fangzaun auf der anderen Strecken-Seite. Kamer wurde mit dem Rettungsschlitten abtransportiert, verletzte sich ersten Informationen zufolge aber nicht schwer. Isabelle Stiepel aus Mittenwald schied unverletzt aus.
„Ich hoffe, es ist ihr nichts Schlimmeres passiert. Aber da muss man sich schon Gedanken machen, wenn so viele Leute am selben Tor ausscheiden“, sagte Maria Riesch. Auch andere Fahrerinnen wie Lokalmatadorin Anja Pärson oder Doppel-Weltmeisterin Elisabeth Görgl aus Österreich kamen im oberen Streckenabschnitt vom Kurs ab. „Ich verstehe die FIS teilweise nicht, wenn sie sagen: Tempokontrolle - und deswegen werden die Abfahrten kurviger gesetzt. Aber wenn dann die Hälfte Richtung Netz unterwegs ist, macht es das nicht unbedingt sicherer“, fand Riesch gegenüber dem Ski-Weltverband FIS kritische Worte.
Auch die zweimalige Bronzemedaillengewinnerin selbst wurde weit hinaus getragen, konnte sich aber gut auf dem Kurs halten. Einzig Riesenslalom-Weltmeisterin Tina Maze aus Slowenien war neben Vonn schneller als die Deutsche. „Das war ein bisschen schwierig heute“, sagte die Amerikanerin, die noch keine Hochrechnungen im Kampf um die Große Kristallkugel anstellen will. „Maria ist weit vorne, ich kann nur probieren, die Rennen zu gewinnen. Es ist aber nicht leicht, Maria fährt zurzeit hervorragend.“
Bei zehn ausstehenden Saisonrennen geht Riesch hingegen davon aus, dass es bis zur letzten Sekunde im Duell der Freundinnen spannend bleiben wird. „Dann wird es schon ein bisserl ein Nervenkrieg am Schluss. Aber wir sind noch ein Stück entfernt davon.“
Auch Viktoria Rebensburg meldete sich im WM-Ort von 2007, wo sie damals erstmals in die erweiterte Weltspitze vorgefahren war, als Sechste stark im Weltcup zurück. Bei der WM hatte die Olympiasiegerin nach einer Virusgrippe auf Rang fünf im Riesenslalom die anvisierte Medaille verpasst. „Es war ein ganz guter Lauf“, sagte sie und hoffte auf ein weiteres gutes Ergebnis beim Super-G am Sonntag. „Mir taugt die Strecke ganz gut. Ich fühle mich hier wohl.“