Stehle Vierter in Schladming: „Das ist echt Wahnsinn“

Schladming (dpa) - Dominik Stehle landete beim Flutlicht-Slalom in Schladming am Dienstagabend auf Rang vier und war damit der beste deutsche Skirennfahrer auf dem WM-Hang von 2013.

Foto: dpa

Sie lachen und grinsen von einem Ohr zum anderen, das war ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Was geht in Ihnen vor?

Dominik Stehle: Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Das ist echt Wahnsinn. Ich habe die letzten zwei Rennen ein bisschen versaut. Ich habe gewusst, ich kann richtig schnell Skifahren. Aber mit einem vierten Platz habe ich wirklich nicht gerechnet. Unglaublich.

Was war ihr Erfolgsgeheimnis?

Stehle: In Kitzbühel war ich 15. nach dem ersten Durchgang und habe ein bisschen zu taktieren angefangen. Da habe ich eingefädelt. Das war ein Fehler. Jetzt habe ich gedacht: Angriff ist die beste Verteidigung, ich muss Vollgas fahren. Noch dazu, weil der (Marcel) Hirscher vor mir war. Da hab ich mir gedacht, ich will nicht so blöd ausschauen und kassieren ohne Ende. Ich habe mitgekriegt, was der für einen Lauf hatte.

Sie haben lange Jahre warten müssen, jetzt ist der Knoten aufgegangen. Wie fühlt sich das an?

Stehle: Wahnsinn. Es fällt mir einfach ein Stein vom Herzen. Ich habe in letzter Zeit gemerkt, ich kann richtig schnell Skifahren. Im Training habe ich die Leistungen gezeigt. Ich habe mich jetzt von sechs Weltcup-Rennen fünf Mal qualifiziert, aber nie die dicken Punkte eingefahren. Ich musste immer zittern. Heute ist es mal aufgegangen.

Wo führt das hin?

Stehle: Keine Ahnung. Ich genieße jetzt erst mal den heutigen Tag. Dann kann ich mir überlegen was die nächsten Ziele sind.

Felix Neureuther ist hier kurz vor dem Sieg ausgeschieden. Wie haben sie das beobachtet?

Stehle: Das war natürlich sehr schade. Er ist überragend gefahren im ersten Durchgang. Die anderen Jungs, den Kristoffersen oder Hirscher hat er deklassiert im ersten Durchgang, das muss man so sagen. Es ist echt schade. Aber ein Einfädler passiert, das ist mir in Kitzbühel auch passiert. Das ist Slalom. Nächstes Mal macht er es wieder.

ZUR PERSON: Dominik Stehle ist in Schladming sein 37. Weltcup-Rennen gefahren. Der 29-Jährige fährt für den SC Obermaiselstein. Er hatte oft mit Verletzungen zu kämpfen. 2009 hatte er gleich zwei Kreuzbandrisse. Vor eineinhalb Jahren hätte er beinahe aufgehört.