Svindal übernimmt als Sechster Führung im Gesamtweltcup
Kvitfjell (dpa) - Im Fernduell um den Gesamtweltcup hat Aksel Lund Svindal beim heimischen Abfahrtsrennen in Kvitfjell wertvolle Punkte liegen lassen. Durch den sechsten Platz beim Sieg des Kanadiers Erik Guay schob er sich zwar an Vorjahressieger Marcel Hirscher vorbei an die Spitze.
Der auf Technikrennen spezialisierte Österreicher stand in Norwegen nicht am Start. Wie zuvor mit Rang fünf verpasste es Svindal aber, auf der verkürzten Olympia-Strecke von 1994 durch einen Spitzenplatz ein Polster aufzubauen. „Morgen ist noch ein Rennen, aber das ist nicht gut genug“, sagte Svindal angesichts von nun 27 Punkten Vorsprung auf Hirscher.
Die Kristallkugel für die Abfahrtswertung hat Svindal bereits sicher. Sein großes Ziel nach den für ihn enttäuschenden Olympischen Winterspielen ohne Medaille aber ist der erneute Gewinn der Großen Kristallkugel. Was für den dritten Gesamtsieg nach 2007 und 2009 zu tun ist, formulierte Svindal mit Blick auf Konkurrent Hirscher so: „Er ist eigentlich fast immer Top Drei, das heißt, ich muss auch Top Drei sein“, sagte er der ARD.
Das Restprogramm spricht nach Svindals bisherigen Auftritten in Norwegen für Hirscher. Nach dem Super-G am Sonntag (11.30 Uhr) folgen ein Riesenslalom und ein Slalom in Kranjska Gora. Im Riesentorlauf wird Svindal zwar wohl versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten, ist gegen einen Hirscher in Normalform aber chancenlos. Mitte März steht dann das Weltcup-Finale im schweizerischen Lenzerheide an. Je zwei Technik- und zwei Speedrennen sind die letzten Gelegenheiten zu punkten.
Die liegen gelassenen Zähler in der Schussfahrt in der Heimat schmerzten Svindal deswegen. „Ich habe zu viele Schläge erwischt, es war einfach nicht sauber“, analysierte er. „Das ist nicht gut genug, so ist es einfach.“
Auf Sieger Guay fehlten dem Norweger wie Silvan Zurbriggen aus der Schweiz 0,65 Sekunden. Rang zwei ging an den Franzosen Johan Clarey (+0,35 Sekunden), Dritter wurde Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (+0,57 Sekunden). „Ich bin top fit und das war heute ein super Rennen. Das passt“, kommentierte er seinen Auftritt. Tags zuvor war Mayer nicht ins Ziel gekommen. „Ich bin es heute viel enger gefahren.“
Bester deutscher Abfahrer war Stephan Keppler auf Rang 28. Josef Ferstl fuhr auf Platz 42. Klaus Brandner wurde 61., Andreas Sander beendete den Wettkampf als vorletzter gewerteter Fahrer auf Rang 65. Gutmachung für eine enttäuschende Saison sieht anders aus.