Höfl-Riesch nach Pause: „Vollgas“ für „schöne Zugabe“

Innsbruck (dpa) - Maria Höfl-Riesch atmete am ersten Weltcup-Tag nach den Winterspielen noch einmal kurz durch. Eine letzte Mini-Pause, ehe es noch einmal zweieinhalb Wochen für sie „Vollgas“ im Kampf um eine „schöne Zugabe“ nach zwei Olympia-Medaillen heißt.

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„Ich habe noch Chancen auf zwei Kugeln“, betonte die dreimalige Olympiasiegerin, die den Team-Wettbewerb in Innsbruck ausließ. Die Kristalltrophäe für die Abfahrt kann sie bereits beim Weltcup im schweizerischen Crans Montana gewinnen. Die härteste Konkurrentin, Tina Weirather aus Liechtenstein, fehlt weiterhin verletzt.

Schon bei Olympia, als Höfl-Riesch Gold und Silber gewann und Weirather traurig aus dem Bett am Laptop die Rennen verfolgen musste, fühlte die deutsche Vorzeige-Alpine „natürlich mit“. „Es ist tut mir wahnsinnig leid für sie, sie hat so viel Verletzungspech gehabt“, erklärte die Partenkirchenerin, die selbst schon zwei Kreuzbandrisse hatte. Weirather deren gar vier. Am Dienstagabend beendete die 24-Jährige ihre Saison wegen ihrer in Sotschi erlittenen Knochenprellung am Schienbeinkopf.

So bitter es für die Tochter der einstigen Ski-Größen Hanni Wenzel und Harti Weirather ist: Für Höfl-Riesch erhöht das die Chancen auf ihre erste Abfahrtskugel und ihren zweiten Gesamtweltcupsieg. Im Gesamttableau liegt sie mit 1079 Punkten vor Weirather (943) und Anna Fenninger (Österreich/871). Das Schussfahrt-Klassement führt sie mit 475 Zählern vor Weirather (400) und Marianne Kaufmann-Abderhalden (Schweiz/389) an. Die Große Kugel gewann Höfl-Riesch im Jahr 2011, die Abfahrtstrophäe noch nie.

Möglicherweise wären zwei Erfolge ein krönender Karriere-Abschluss - oder gäben ein gutes Gefühl für eine Abschiedssaison 2014/15. „Maria ist eine der größten Wintersport-Stars aller Zeiten“, lobte sie Vereinskollege Felix Neureuther in der „Sport Bild“ (Mittwoch) und wünscht sich eine WM-Saison mit Höfl-Riesch. „Ich finde es großartig, wenn sie auch 2015 noch dabei ist. Sie ist kaum zu ersetzen.“

Höfl-Riesch lässt die weitere Planung offen, die letzten neun Einzelrennen der Saison haben erst einmal Priorität. „Das Hauptziel nach Olympia ist es, weitere Schritte zu machen, damit Maria den Gesamtweltcup gewinnen kann“, sagte auch Alpindirektor Wolfgang Maier, der von seiner Besten bei einem Treffen nach den Winterspielen einen „sehr guten Eindruck“ gewann. „Sie hat ja auch Erfolg gehabt und Erfolg verleiht ja doch immer wieder Flügel.“ Wegen Erkrankung ist für das Wochenende ein Einsatz der in Sotschi ebenfalls erfolgreichen Viktoria Rebensburg fraglich.

Den Team-Wettbewerb in Innsbruck ließ Rebensburg ebenso wie Höfl-Riesch, Felix Neureuther und Fritz Dopfer aus. Das junge deutsche Quartett schied beim Sieg Schwedens im Viertelfinale gegen die Schweiz aus. Maier fand den Auftritt des DSV-Quartetts in Ordnung und freute sich über den nächsten Team-Wettbewerb, den er 2018 in Pyeongchang gerne im olympischen Programm sehen würde. „Ich halte dieses Format für ein sehr gutes und sehr spannendes“, lobte Maier.

Dass angesichts des Termins zwei Tage nach der olympischen Schlussfeier praktisch nur B-Teams am Start waren, wunderte Maier keineswegs. „Dass die Leute, die Montag oder Dienstag heimkommen, nicht am Dienstag wieder antreten, war jedem klar“, erklärte der Alpindirektor. „Wenn die Stars der Manege dabei sind, wird das Ganze natürlich noch attraktiver.“

Der Saisonendspurt:

Neun Einzelrennen stehen für Maria Höfl-Riesch bis zum Saisonende an. Vielleicht sind es die letzten Weltcup-Einsätze ihrer Karriere.

Crans Montana, 1./2. März: Abfahrt/Super-Kombination

Are, 6.-8. März: Riesenslalom (2)/Slalom

Lenzerheide, 12.-16. März: Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom plus Team-Event

Weltcup-Gesamtwertung:

Weltcup-Stand Abfahrt:

Für einen Sieg gibt es jeweils 100 Punkte. Für Tina Weirather ist die Weltcup-Saison verletzungsbedingt beendet.