Waibel bleibt Chef von Neureuther & Co.
Planegg (dpa) - Mit Karlheinz Waibel als Chefcoach wollen die deutschen Alpin-Herren bei der WM in Schladming im nächsten Jahr und bei Olympia in Sotschi 2014 um die Medaillen mitkämpfen. Überraschend bleibt der 45-Jährige doch Trainer des Teams um Felix Neureuther, Fritz Dopfer und Stephan Keppler.
„Das ist sicher die beste Lösung“, betonte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Wir sind mit dem Herren-Team noch nicht am Ende von dem, was wir erreichen wollen. Ich glaube, er ist die beste Person vorne dran, um das Team zu erreichen.“ Ursprünglich war Waibel bereits nach der jüngst abgeschlossenen Saison aus familiären Gründen von seinem Amt zurückgetreten.
Vor drei Jahren hatte er den Posten in der Herren-Sparte übernommen. Immer wieder impfte er der Mannschaft Risikobereitschaft und das Fahren am Limit ein, mehr und mehr stellten sich die Erfolge ein. Der vergangene Weltcup-Winter war die in der Breite stärkste Saison seit rund 20 Jahren. Wunsch des Verbandes sind nun natürlich die erste WM-Medaille eines deutschen Alpin-Herrn seit der von Florian Eckert 2001 und die erste bei Olympia seit Markus Wasmeiers Doppel-Gold 1994. Es sei auch für den Coach das Beste, seine Arbeit nicht mitten in einem olympischen Zyklus zu beenden, meinte Maier und war über den „Rücktritt vom Rücktritt“ froh. „Ich bin überzeugt, dass er seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen wird.“
Neureuther freut sich wie seine Teamkollegen, „dass der absolute Topmann, der immer ein offenes Ohr für uns und gute Ideen hat“, bleibt. Der diplomierte Sportlehrer Waibel arbeitet seit 1995 für den Deutschen Skiverband. Vor seinen sechs Jahren als Wissenschaftskoordinator war der Allgäuer als Konditions- und Disziplintrainer sowohl im Weltcup-Team der Damen (2002-2003) als auch im Herren-Weltcup-Team (1995-2003) tätig.
„Nach intensiven Gesprächen mit der Sportführung habe ich mich entschlossen, meine Arbeit als Bundestrainer bis zum Ende des laufenden olympischen Zyklus fortzusetzen“, sagte Waibel. „Ich möchte den Aufwärtstrend der letzten Jahren weiter in verantwortlicher Position begleiten und die positive Entwicklung vorantreiben.“ Nach drei erfolgreichen Jahren hatte Waibel zunächst den Rücktritt zum Ende der Saison erklärt. Er begründete es damit, dass er nicht mehr bereit sei, den „hohen Preis“ von 200 Tagen im Jahr auf Achse zu bezahlen. Nun ließ er sich doch umstimmen.
Den zunächst angestrebten Wissenschaftsposten soll er dann nach den Winterspielen in Sotschi übernehmen. „Für die Aufgaben im wissenschaftlichen Bereich bringt Waibel ebenfalls alle geforderten Qualifikationen mit - und kann diese daher auch nach dem Start des neuen olympischen Zyklus übernehmen“, betonte Generalsekretär Thomas Pfüller.