Cologna siegt in Otepää - Angerer 15. vor Dotzler
Otepää (dpa) - Nach der Tour de Ski hat auch für Tobias Angerer der Langlauf-Alltag wieder begonnen. Der Vachendorfer kam im 15-Kilometer-Rennen im klassischen Stil im estnischen Otepää als 15. ins Ziel und bestätigte damit seine bisherigen Saisonleistungen.
Den Sieg holte sich in souveräner Manier der dreimalige Tour-Sieger Dario Cologna. Der Schweizer verwies mit deutlichem Vorsprung Lukas Bauer aus Tschechien und Devon Kershaw aus Kanada auf die weiteren Podestplätze. Damit baute Cologna auch seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus, da sein härtester Kontrahent, Petter Northug (Norwegen), wegen der Vorbereitungen auf den Wasa-Lauf diesen Weltcup ausließ.
„Nur Klassik-Spezialisten in Topform können auf diesen anspruchsvollen Strecken gewinnen“, sagte Angerer. Da er noch immer die Anstrengung der Tour de Ski in seinen Beinen spürte, hatte er sich zur Teilnahme an der Sprint-Qualifikation am Vortag entschlossen. „Mir war klar, dass ich es nicht schaffe, aber ich brauchte den Lauf. Heute war schon etwas mehr Spritzigkeit zu spüren, auch wenn mir am Ende die Kräfte fehlten“, berichtete der Vachendorfer nach Platz 15. „Es ist ein normales Ergebnis für Tobi. Ihm merkte man auf diesen schweren Strecken an, dass die Spritzigkeit noch nicht da ist. Er wirkte am Ende etwas müde“, sagte Bundestrainer Jochen Behle.
Fast wäre der 21-jährige Hannes Dotzler noch vor ihm gelandet. Der Sonthofener wurde 16. und schaffte damit die beste Weltcup-Platzierung seiner noch jungen Karriere. „Ausgerechnet in Otepää, auf dieser schweren Strecke“, lobte Bundestrainer Jochen Behle. Dotzler hatte sich Anfang November das Wadenbein gebrochen und feierte in Otepää sein Weltcup-Comeback. „Mit Startnummer 9 bleibt dir nichts anderes als die Flucht nach vorn übrig. Ich hatte einen hervorragend präparierten Ski. Nur am Ende ist mir ein wenig die Kraft ausgegangen“, berichtete der Allgäuer, der selbst erstaunt über seinen Auftritt war. „Aber mir liegt Otepää. Mein bislang bestes Rennen bin ich vor einem Jahr hier gelaufen, da wurde ich 20.“, berichtete der dreifache Medaillengewinner bei Junioren-Weltmeisterschaften.