Deutsche bei Tour de Ski weiter stark: Katz Achter
Oberstdorf (dpa) - Der deutsche Männer-Langlauf ist der Weltspitze bei der Tour de Ski völlig unerwartet wieder nähergekommen.
In Oberstdorf gelang Andreas Katz als Achter des 15-Kilometer-Massenstartrennens ebenso seine beste Weltcup-Platzierung wie tags zuvor Sebastian Eisenlauer als Sprint-Sechster. „Man freut sich normalerweise über die Plätze eins bis drei, doch wir sind auch über einen sechsten und achten Rang glücklich“, sagte Herren-Coach Janko Neuber. Zwei Top-Ten-Plätze innerhalb von 24 Stunden, dazu weitere zwei Platzierungen unter den besten 20 - die Umstrukturierungen zeigen Wirkung.
Auch bei den Damen zeigt die Formkurve nach oben. Sandra Ringwald verpasste zwar einen Tag nach ihrem siebten Platz im Sprint über zehn Kilometer im Massenstart einen Top-Ten-Platz knapp, verbesserte sich im Gesamtklassement auf Platz 13. Im Massenstart war Denise Herrmann als Zehnte beste DSV-Starterin. Auch sie katapultierte sich damit in der Gesamtwertung unter die besten 20.
Die Entscheidung in der Tour-Wertung spitzt sich derweil wieder zu. Bei den Frauen verkürzte Massenstart-Siegerin Therese Johaug den Rückstand auf Ingvild Flugstad Oestberg auf zwölf Sekunden. Bei den Männern erlebte Spitzenreiter Martin Johnsrud Sundby einen rabenschwarzen Tag. Sein Vorsprung schmolz um eine knappe Minute auf nur noch 47 Sekunden. Erstmals stand kein Norweger auf dem Siegerpodest. Der Kasache Alexej Poltoranin gewann nach Zielfotoauswertung vor dem Schweizer Dario Cologna.
Katz läuft sich bei der Tour in einen Rausch. Auf der vorletzten Schleife führte der Baiersbronner das Feld aller Weltklasseathleten eine halbe Runde lang an. „Ein unvergesslicher Moment“, gestand die „Rennkatze“. Dabei war er aufgeregter als sonst am Start. „Ich hatte gehörigen Respekt vor der Strecke und war heilfroh, wenn ich die Abfahrten sturzfrei runtergekommen war“, bemerkte er. Vor der Entscheidung hatte er kurz durchgezählt, mit wie viel Konkurrenten er es überhaupt zu tun hatte. „Aber ich war am Limit, hätte nicht mehr attackieren können“, sagte Katz.
Jonas Dobler aus Traunstein hielt sich wie Katz vorn auf und wurde mit Platz 14 belohnt. „Mir hängt noch der Sturz von Lenzerheide an. Der Minute, die ich dort eingebüßt habe, laufe ich jetzt hinterher. Ich weiß, dass meine Form stimmt und es kontinuierlich aufwärtsgeht“, bemerkte Dobler.
Glücklich lagen sich Sandra Ringwald und Denise Herrmann in den Armen. Sie hatten ein Team-Rennen bestritten, sich gegenseitig unterstützt. „So etwas kann man vorher nicht planen, das entwickelt sich. Wir haben versucht, mit der Gruppe mitzugehen“, berichtete Herrmann.