Deutsche Kombinierer-Teams geschlagen
Ramsau (dpa) - Kein Podestplatz und dennoch keine langen Gesichter: Die vom Erfolg verwöhnten deutschen Nordischen Kombinierer haben beim ersten Team-Sprint der Saison im österreichischen Ramsau Platz fünf belegt.
Johannes Rydzek und Eric Frenzel mussten am Samstag eine kräftezehrende Aufholjagd starten. Am Ende fehlte ihnen die Energie, um den laufstarken Norwegern Paroli bieten zu können. Jörgen Graabak und Mikko Kokslien siegten vor ihren Teamkollegen Magnus Kron und Havaard Klemetsen. Dritte wurden Samuel Costa und Alessandro Pittin aus Italien.
37 Sekunden Rückstand nach dem Springen war für das prominente deutsche Duo eine zu große Hympothek. Rydzek hatte auf der Schanze diesmal einen schwächeren Moment, landete bereits bei 87 Metern. Das konnte auch Weltmeister Frenzel trotz eines Fluges auf 97 Meter nicht korrigieren.
Von Platz elf aus starteten die beiden ihre Aufholjagd, die nach vier Kilometern vorläufig von Erfolg gekrönt war. Doch das enorme Tempo forderte viel Kraft. „Es war ein hartes Rennen. Die Positionskämpfe haben viele Körner gekostet“, bemerkte Rydzek, der dann in seiner letzten 1,5-Kilometer-Runde der Tempoverschärfung der Norweger nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Frenzels Schlussrunde sah dagegen noch gut aus. Der Oberwiesenthaler lief eine neun-Sekunden-Lücke zu, befand sich in der letzten Abfahrt jedoch immer noch an siebter Position. „Da ging es schon tumultartig auf der Strecke zu“, berichtete der Weltcup-Spitzenreiter. „Leider war ich nicht nah genug dran, und als noch zwei Mann vor mir stürzten, konnte ich nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen“, sagte der Sachse.
Richtig traurig war darüber niemand, zumal diese Disziplin auch bei Olympia nicht auf dem Programm steht. Und es gab auch einen Lichtblick: Tino Edelmann, in den ersten Wettkämpfen auf der Schanze ein Schatten seiner selbst, hatte auf der kleinen Anlage unterhalb des Dachsteins ein Erfolgserlebnis. Nach seinem 93,5-Meter-Satz jubelte der Zella-Mehliser, als ob er gerade eine WM-Medaille gewonnen hätte. Auch im Lauf überzeugte der Thüringer, musste mit dem jungen Tobias Haug jedoch der Konkurrenz den Vortritt lassen und sich mit Rang zehn begnügen.