Deutsche Langläufer auf „Königsetappe“ der Tour zurück

Toblach (dpa) - Die „Königsetappe“ der Tour de Ski hat im Gesamtklassement einiges geradegerückt, die deutschen Langläufer aber auf den Boden der Realität zurückgeholt.

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Auf der fünften Etappe konnte nur Hannes Dotzler aus Sonthofen seine am Neujahrstag gezeigte Leistung wiederholen und mit Platz 12 im Verfolgungsrennen über 36 Kilometer einen Sprung nach vorn machen. Den Tagessieg sicherte sich Weltcup-Spitzenreiter Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen, dessen Vorsprung in der Tour-Wertung auf seinen Teamkollegen Petter Northug vor den beiden Schlussetappen am Samstag und Sonntag in Val di Fiemme auf über eine Minute anwuchs.

Bei den Damen verpasste Katrin Zeller aus Oberstdorf als 17. über 15 Kilometer erneut die Normerfüllung für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Mit dem Ausgang des Rennens hatte sie nichts zu tun. Spitzenreiterin Astrid Jacobsen konnte überraschend den Angriff ihrer norwegischen Teamkollegin Therese Johaug parieren und geht mit 43 Sekunden Vorsprung ins Tour-Finale.

„Wenn keine steilen Berge drin sind, schaffe ich auch ein langes Freistilrennen“, meinte Dotzler mit einem verschmitzten Lächeln. Er hatte noch nach seinem zweiten Platz in Lenzerheide gestöhnt: „Nun wieder Freistil, ich kann es bald nicht mehr hören.“ Doch es lief besser als geplant. „Taktieren geht nicht. Am Anfang wird Vollgas gegeben, da musst du sehen, dass du die richtige Gruppe erwischst und mitgehen kannst“, beschrieb er die Renneinteilung. Von einem Angriffsrennen mit Blick auf die Gesamtwertung konnte keine Rede sein. „Da sind wir zur Zeit nicht in der Verfassung. In meiner Gruppe haben die Franzosen den Ton angegeben“, berichtete der Sonthofener, um dann schon den Blick nach vorn zu werfen.

„Ich bin nicht der Schnellste in der Regeneration, insofern muss man sehen, wie es bis morgen aussieht. Der 15-Kilometer-Klassiklauf am Samstag ist schon eher mein Ding“, erzählte Dotzler. Sein Teamkollege Tim Tscharnke wird dann nicht mehr dabei sein. „Ich schiebe jetzt noch eine Trainingsphase ein, muss etwas an den Grundlagen arbeiten“, sagte der Biberauer, der als 21. eine solide Leistung ablieferte.

„Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl für das Rennen, doch in den Abfahrten lief mein Ski nicht. Als dann die nach mir gestartete Gruppe heran war, hatte ich eher keine Chance mehr, dranzubleiben“, sagte Katrin Zeller. So wie der Oberstdorferin erging es auch Steffi Böhler aus Ibach und Claudia Nystad (Oberwiesenthal). Sie kamen als 23. und 33. ins Ziel. Nystad war dabei auch noch mit Schmerzen ins Rennen gegangen, die sich noch verstärkten. „Es war offensichtlich, dass wir in den Abfahrten ein Problem hatten. Die Lücken dann wieder zuzulaufen, hat alle drei enorme Kräfte gekostet, was besonders in der letzten Runde auffiel“, sagte Bundestrainer Frank Ullrich und ergänzte: „Es wäre definitiv mehr möglich gewesen.“