Langlauf DSV verpasst Saisonziel - Trophäen für Weng und Kläbo

Falun (dpa) - Mit den großen Gesamtsiegern Heidi Weng und Johannes Kläbo hatten die deutschen Langläufer zum Saisonabschluss eines gemeinsam: Von der Spitze und den Podesträngen waren sie weit entfernt.

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Bei den Tagessiegen von Norwegens Langlauf-Königin Marit Björgen und Russlands Alexander Bolschunow feierte Weng ihren zweiten Triumph im Gesamtweltcup, Super-Talent Kläbo nach drei Olympiasiegen bei den Winterspielen von Pyeongchang seinen Premierentriumph. Der Langlauf war auch im Olympia-Winter 2018/2019 fest in der Hand der Norweger, die beim Saisonfinale im schwedischen Falun feiern durften.

Die DSV-Läufer gehen dagegen mit einem guten Gefühl, mit der Gesamtleistung aber unzufrieden aus der Saison. „Ganz klar: Wir haben unser Ziel, mindestens eine Olympia-Medaille, nicht erreicht. Das ist das nüchterne Ergebnis. Auf unserem Weg Richtung Heim-WM 2021 in Oberstdorf sind wir aber wieder ein Stück vorangekommen“, sagte der Sportliche Leiter Andreas Schlütter zum Saisonfazit.

Auffällig war, dass die deutschen Athleten stark waren, wenn sie langfristig auf ein Ziel hintrainieren konnten. So bei der Tour de Ski, als Nicole Fessel, Sandra Ringwald und Steffi Böhler, aber auch Thomas Bing und Lucas Bögl Top-10-Platzierungen gelangen. Auch beim Oslo-Weltcup nach Olympia schafften es Böhler und Florian Notz über 30 und 50 Kilometer auf den achten Rang. Zum Abschluss in Falun war Victoria Carls 16. Rang das beste Resultat.

„Unsere trainingsmethodische Herangehensweise ist richtig. Wir müssen zukünftig aber noch gezielter auf spezielle Wettbewerbe hinarbeiten, um dort die entsprechenden Qualifikationsnormen für die Großereignisse zu erreichen und uns dann auf diese wieder punktuell und längerfristig vorbereiten zu können“, sagte Schlütter.

Im Deutschen Skiverband hat der Langlauf trotz der zuletzt medaillenlosen Saisonhöhepunkte einen hohen Stellenwert. „Er bildet die Grundlage für viele Disziplinen. Wir rekrutieren daraus Biathleten, aber auch Kombinierer“, betonte Sportdirektorin Karin Orgeldinger. Schlütter forderte: „Der Zusammenschluss zwischen Hauptamtlichen Trainern und Übungsleitern muss angegangen werden, wir müssen als Leistungssport die Basis abholen und mitnehmen.“

Er sieht vor allem im Damen-Bereich Medaillenpotenzial bereits für die WM im nächsten Winter in Seefeld. „Dazu ist es aber notwendig, dass sich die Athletinnen an die neuen Anforderungen sowohl in Sachen Technik als auch Belastung einlassen“, meinte Schlütter. Neue Wege - auch in einer Zusammenarbeit mit dem schwedischen Verband oder einer stärkeren Einbindung der Wissenschaft - sollen dazu beitragen. Ob dieser Kurs mit dem seit 2015 arbeitenden Trainerteam eingeschlagen wird, wird die DSV-Cheftrainerklausur am 10. April zeigen.