Falsche Skiwahl: Angerer als 16. unzufrieden
Oslo (dpa) - Der Besuch in der Königsloge blieb Tobias Angerer erneut versagt. Beim Langlauf-Klassiker über 50 Kilometer im klassischen Stil mit Massenstart kam der Vachendorfer in Oslo als 16. ins Ziel und haderte mit sich und seiner Skiwahl.
47 Kilometer hatte er sich ständig in der Spitzengruppe gezeigt, dann aber machten am Holmenkollen wieder andere das Rennen. In einem so noch nicht gesehenen Endspurt gewann der Norweger Eldar Rönning mit 0,6 Sekunden Vorsprung vor Dario Cologna. Der Schweizer stand bereits vor dem Start als Gewinner des Gesamtweltcups fest.
„Ich hatte mir mehr erwartet, zumal ich mich gut gefühlt und eine gute Position hatte“, berichtete Angerer. Der Routinier, in dieser Saison einmal mehr beständigster DSV-Läufer, haderte mit sich. „Ich habe mich beim Skiwechsel vertan. Meinen besten Ski hatte ich beim vorletzten Wechsel. Den hätte ich auf dem letzten Abschnitt gebrauchen können“, meinte „Tobi“. Er musste kämpfen, besonders an den Anstiegen. Da spürte er den zu stumpfen Ski. „Mit dem vorletzten Ski wäre sicher mehr möglich gewesen, da konnte ich mit den anderen regelrecht spielen. So war es eben ein Durchschnittsrennen, kein gutes“, sagte er von sich enttäuscht.
Bundestrainer Jochen Behle war besonders mit den beiden Youngstern Tim Tscharnke (25.) und Hannes Dotzler (31.) zufrieden. „Die haben ihre Sache wieder richtig gut gemacht, haben sich immer wieder vorn gezeigt, sich nicht abschütteln lassen“, lobte der Coach.
Jens Filbrich, ebenfalls ein Klassikspezialist wie Rönning und 2007 auf dieser Distanz WM-Dritter, kam als 26. ins Ziel. Auch er hatte mehr von sich erwartet. Allerdings plagten den Thüringer aus Frankenhain bereits ab der dritten Runde Krämpfe, die ein flüssiges Durchlaufen bei den schwierigen Bedingungen unmöglich machten.
Die hohen Temperaturen und der tiefe Schnee wurden auch Axel Teichmann zum Verhängnis. Beim Bestreben, noch unter die 50 Besten des Weltcups zu kommen und damit die Startberechtigung für das Finale nächste Woche in Stockholm und Falun zu erreichen, ging seine Taktik nicht auf. Er holte zwar Bonuspunkte beim ersten Zwischensprint, dann brach ihm jedoch zweimal der Teller am Stock, zudem wurde er in einen Sturz verwickelt. Am Ende fehlten ihm acht Punkte, um in Schweden starten zu dürfen.