Fiasko zum Saisonfinale: Kombinierer verpassen Top 10
Oslo (dpa) - Das Schlechteste hatten sich die deutschen Nordischen Kombinierer für den Schluss aufgehoben.
Anstatt beim „Champions Race“ groß aufzutrumpfen, beklagten sie ausgerechnet an der Wiege des nordischen Skisports und an dem Ort, an dem sie vor einem Jahr bei den Weltmeisterschaften sechs Medaillen holten, ihr schlechtestes Saisonergebnis. Weltmeister Eric Frenzel war als Elfter noch der beste Athlet. Den Sieg in Oslo holte sich erstmals in seiner Karriere der Amerikaner Bryan Fletcher. Den Sieg im Gesamtweltcup machte erneut der Franzose Jason Lamy Chappuis mit Rang acht perfekt.
Das Ergebnis passte zum Tag. Denn aus der groß angekündigten und von den Athleten herbeigesehnten „Super-Kombination“ mit zwei Sprüngen und einem 15-Kilometer-Lauf wurde nichts. Eine durch intensive Sonneneinstrahlung immer weicher werdende Anlaufspur auf der Großschanze am Holmenkollen ließ keinen fairen Wettbewerb zu. „Die Anlaufgeschwindigkeiten variierten bis zu zwei Kilometer in der Stunde. Das war einfach zu viel“, sagte Sprungtrainer Ronny Ackermann und war einverstanden damit, dass nur der erste Durchgang in die Wertung ging und der Lauf auf 10 Kilometer verkürzt wurde.
Schon da hatten die DSV-Kombinierer aber fast alle Chancen auf vordere Platzierungen eingebüßt. Zwar war Tino Edelmann aus Zella-Mehlis Zweiter, doch bei den Bedingungen in der Loipe war vorauszusehen, dass er keine Rolle im Kampf um den Sieg spielen würde. Frenzels Rückstand von 1:12 Minuten als Zehnter war bereits enorm groß. „Es ist für uns unglücklich gelaufen“, bemerkte Ackermann.
Es kam sogar schlimmer als befürchtet. Edelmann wurde nach Halbzeit des Rennens immer weiter zurückgereicht und am Ende 13. Frenzel konnte mit den laufstärksten Athleten im Feld nicht mithalten. Obwohl die Norweger Mikko Kokslien und Magnus Moan, der Amerikaner Bill Demong sowie Lamy Chappuis nach ihm gestartet waren, musste er sie passieren lassen. „Wir haben für nassen Schnee keinen passenden Schliff für unsere Laufski. Da sind wir nicht konkurrenzfähig“, meinte Bundestrainer Hermann Weinbuch und kündigte an, das im Sommer ändern zu wollen. „Andere Nationen haben uns da auch von der Manpower her überholt. Da müssen wir enorm zulegen, wenn wir unsere WM-Erfolge wiederholen wollen“, betonte Weinbuch.