Filbrich einer von nur sieben „Tour-Dauerbrennern“
Toblach (dpa) - Auf dem vierten Tagesabschnitt am Donnerstag feiert die Tour de Ski der Langläufer ein kleines Jubiläum. In Toblach endet die 50. Etappe in der nun siebenjährigen Tour-Geschichte. Lediglich sieben Aktive waren bei allen Etappen seit dem Start am Silvestertag 2006 in München dabei.
Zu den glorreichen Sieben gehört im Frankenhainer Jens Filbrich auch ein Läufer des Deutschen Skiverbandes (DSV). Nachfolgend die sieben „Tour-Dauerbrenner“:
Justyna Kowalczyk: Die Polin avanciert zur Miss Tour. Dreimal hintereinander gewann sie die Gesamtwertung. Ihre Vormachtstellung bei dem Etappenrennen untermauert sie mit mittlerweile zwölf Tagessiegen. Zudem trug sie auf 22 Etappen das Rote Trikot der Spitzenreiterin. Auch bei der siebten Tour ist die 30-Kilometer-Olympiasiegerin von Vancouver und zweimalige Weltmeisterin auf Erfolgskurs und sollte auf dem Weg zum vierten Gesamtsieg kaum zu bezwingen sein.
Walentina Schewtschenko: Die Läuferin aus der Ukraine ist die Unauffällige im Feld. Seit Jahren gehört die 37-Jährige zu den Guten der Szene, die sich aber gegen die Konkurrenz aus Norwegen, Schweden und Polen kaum durchsetzen kann. Dennoch versucht die WM-Dritte über 30 Kilometer von 2009, so oft wie möglich sich in Spitzengruppen zu behaupten. Besonders der Schlussanstieg zur Alpe Cermis liegt der Kiewerin: Einmal lief sie Bestzeit, einmal war sie Dritte und zweimal Fünfte. Bei der Premieren-Tour wurde sie Gesamt-Dritte.
Aino Kaisa Saarinen: Die kleine Finnin drückte der Tour de Ski schon mehrfach ihren Stempel auf. Die Klassikspezialistin stand 2009 sogar kurz vor dem Gesamtsieg, musste sich dann beim finalen Berganstieg aber ihrer Teamkollegin Virpi Kuitunen geschlagen geben, aus deren Schatten sie nie richtig heraustreten konnte. Daran änderten auch ihre zwei WM-Titel 2009 in Liberec nichts. Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver gewann sie über 30 Kilometer und in der Staffel jeweils die Bronzemedaille.
Liisa-Riita Roponen: Die 34-jährige Finnin gehört zu den Läuferinnen im Langlauf-Zirkus, die nur selten in den Vordergrund rücken. Die Mutter einer neunjährigen Tochter schaffte 2010 als Gesamtsechste ihre beste Tour-Platzierung. Dreimal war sie Weltmeisterin, wobei sie 2007 und 2009 jeweils mit der Staffel erfolgreich war. Zudem triumphierte sie 2007 gemeinsam mit Virpi Kuitunen im Team-Sprint.
Giorgio di Centa: Der Italiener ist mit 40 Jahren der Oldie im Feld. Auch er kann Akzente setzen, ist im Endspurt aber nicht mehr in der Lage, den Jüngeren Paroli zu bieten. Der Olympiasieger über 50 Kilometer von Turin 2006 sowie WM-Zweite und -Dritte im Skiathlon 2005 und 2009 macht in erster Linie noch bei Massenstartrennen auf sich aufmerksam.
Jens Filbrich: Zu vorderen Rängen hat es für den Frankenhainer bei der Tour de Ski noch nie gereicht. Seine beste Platzierung in der Gesamtwertung gelang dem 33-Jährigen in der Premierensaison 2006/2007, als er Neunter wurde. Der WM-Dritte über 50 Kilometer von Sapporo 2007 läuft immer mannschaftsdienlich, beteiligt sich immer wieder bei Prämiensprints, kann aber in die Entscheidung um Tagessiege kaum eingreifen.
Petter Northug: Mit mittlerweile neun Tagessiegen ist der norwegische Alleskönner Etappenkönig der Tour de Ski. Nur der Tour-Gesamtsieg fehlt dem extrovertierten 26-Jährigen noch. Beim finalen Anstieg zur Alpe Cermis wird der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister immer wieder abgefangen, wenn er sich nicht schon vorher auf einer Etappe eine Schwächephase geleistet hat. Northug ist bereits dreimal Zweiter der Tour.