„Killer-Kat“ geht in Rente

Falun (dpa) - Nach dem letzten Interview ihrer internationalen Karriere stürmte Katrin Zeller zu den Wachshütten der Nordischen Kombinierer im Skistadion von Falun, von wo ein verführerischer Duft von frischem Grillgut herübergeweht wurde.

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Während die Kombinierer ihren Sieg im Nationencup zünftig feierten, hatten sich die Langläuferinnen zur internen Verabschiedung der Oberstdorferin dazugesellt. Alle im Einheitslook mit einem rosa Startnummern-Leibchen und der Aufschrift: „Ich schmeiss alles hin und werde Prinzessin“. Denn das soll nach dem Willen der Kolleginnen aus „Killer-Kat“ werden.

Die nunmehrige „Langlauf-Rentnerin“ konnte für sich in Anspruch nehmen, beim Weltcup-Finale auf den WM-Strecken des kommenden Jahres als 19. noch einmal beste Deutsche geworden zu sein. Dass dieser Abschied angesichts des sich dramatisch zuspitzenden Kampfes um den Gesamtweltcup zwischen den Norwegerinnen Therese Johaug und Marit Björgen nicht im Mittelpunkt des Interesses stand, konnte die mit Silbermedaillen von Olympia 2010 und WM 2009 dekorierte Allgäuerin verschmerzen. „Es war eine wahnsinnig schöne Zeit. Es gab Erfolge, die nicht jeder vorweisen kann, es gab aber auch Stolpersteine, die wohl genauso dazu gehören. Ich bin stolz, das erlebt zu haben“, sagte die 35-Jährige.

Mit Interesse hatte sie im letzten Rennen der Karriere den Zweikampf der Norwegerinnen verfolgt, den Johaug zuletzt überraschend deutlich zu ihren Gunsten entschied. Damit katapultierte sich die Tour de Ski-Siegerin dieser Saison auch in eine Mitfavoritenrolle für die WM, denn die überaus anspruchsvollen Strecken mit dem berühmten Mörderbacken dürften dem kleinen Energiebündel mehr in die Karten spielen als dem Kraftpaket Björgen.

Die WM wird Zeller als Zaungast verfolgen. „Ich bleibe dem Langlauf treu, in welcher Funktion auch immer. Das heißt auch, dass ich bei dem einen oder anderen Rennen aufkreuzen werde. Meine Zukunft ist bei der Bundespolizei abgesichert, das ist unheimlich beruhigend“, meinte die Oberstdorferin.