Kombierer Kircheisen Zweiter in Almaty

Almaty (dpa) - Björn Kircheisen schüttelte immer wieder den Kopf und konnte sich im ersten Moment kaum über seinen zweiten Platz bei der Weltcup-Premiere der Nordischen Kombinierer im kasachischen Almaty freuen.

Der Routinier lernte in Almaty völlig neue Wettkampfbedingungen kennen, meisterte sie jedoch mit Bravour - auch wenn er am Ende völlig erschöpft war. Dass der Norweger Mikko Kokslien nach dem Sprung und dem 10-Kilometer-Lauf doch noch um 6,9 Sekunden besser war, nahm Kircheisen schließlich fair zur Kenntnis. „Kokslien war eine Nummer besser“, sagte der Athlet aus Johanngeorgenstadt.

Beim Sprung hatte der Sachse endlich einmal Glück und war Vierter geworden. „Es ist eine schöne Schanze mit einem guten Rhythmus. Da war unsere Mannschaftsleistung hervorragend und auch Björn konnte sich Selbstvertrauen holen“, meinte Trainer Ronny Ackermann. Er vertrat den daheimgebliebenen Chefcoach Hermann Weinbuch als Verantwortlicher.

Kircheisen ging als Favorit in den Lauf, doch die äußeren Bedingungen waren gegen ihn. „Die Zeitverschiebung steckt mir ganz schön in den Knochen und auch den Smog spürt man mehr als ich dachte“, erzählte Kircheisen. Nach kurzer Erholungsphase erklärte er: „Ich hätte gern gewonnen, aber auch mit einem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden.“

Ackermann fügte hinzu: „Der Smog legt sich überall ab, die Loipe ist dreckig, Steine schauen heraus. Dazu kommt, dass es eine untypische Strecke ist mit einem überaus anspruchsvollen Profil. Die Verantwortlichen sollten für die Zukunft vielleicht das eine oder andere verändern, die Anlagen weiter entwickeln und auch ein bis zwei Tage früher präparieren.“

Kircheisen suchte sein Heil in der Flucht, die 1,5 Kilometer vor dem Ziel aber endete. „Hier muss man aggressiv von vorn laufen, wenn man eine Chance haben will. Leider ist unsere Taktik nicht ganz aufgegangen“, bemerkte Ackermann. Ihn wurmte es auch, dass Weltmeister Eric Frenzel aus Oberwiesenthal als Sprungzweiter nach einem Sturz in der Anfangsphase des Laufes völlig aus dem Rhythmus gekommen war und das Rennen aufgab. „Allein ist hier nicht viel zu holen. Wichtig ist, in einer Gruppe zu laufen und dort die Geschwindigkeit bei dem ständigen Auf und Ab hoch zu halten“, analysierte Ackermann.