Kombinierer Frenzel schreibt Geschichte

Val di Fiemme (dpa) - Zum Jubel über seinen historischen Triumph fehlte Eric Frenzel die Kraft. Mit dem zweiten Platz im Tiefschnee von Val di Fiemme machte der Olympiasieger den vierten Gesamt-Weltcupsieg in der Nordischen Kombination in Serie vorzeitig perfekt.

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Frenzel steht nun auf einer Stufe mit dem legendären Hannu Manninen. Dem Finnen war dieses Kunststück von 2004 bis 2007 gelungen. „So etwas schaffen nur die ganz Großen. Ich ziehe den Hut vor Eric. Ich bin mächtig stolz, dass ich solch einen Athleten trainieren darf“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Weil Frenzels einzig verbliebener Rivale Akito Watabe aus Japan an diesem Wochenende mit Fieber und Durchfall das Bett hüten musste, ist der 27-Jährige bei nun 223 Punkten Vorsprung im Saisonfinale in einer Woche in Schonach nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. „Es ist schade, dass Akito krank ist. Es wäre sicher noch einmal ein spannendes Duell geworden. Aber natürlich freue ich mich. Jetzt kann ich die Saison gebührend ausklingen lassen“, erklärte Frenzel.

Nach einem Sprung und dem 10-Kilometer-Langlauf musste er nur dem Österreicher Bernhard Gruber den Vortritt lassen. Dabei hatte Frenzel auf der Schanze geglänzt und mit einem Satz auf 133,5 Meter die Führung übernommen. Sein Polster von 21 Sekunden war in der tiefen Loipe jedoch schnell aufgebraucht, denn Gruber hatte die wesentlich besseren Ski unter den Füßen.

„Es war das härteste Stück Arbeit in diesem Winter. Ich war überglücklich, als ich endlich über die Ziellinie fahren konnte“, meinte der erschöpfte Frenzel. Um 37,5 Sekunden verpasste er am Ende seinen 31. Weltcupsieg - was er an diesem Tag aber locker verschmerzen konnte. Dritter wurde der Norweger Jørgen Graabak. „Wir haben bei der Ski-Präparierung daneben gelegen. Gruber hatte dagegen ein richtiges Brett. Er konnte leichter gleiten. Das macht bei diesem weichen Geläuf viel aus“, analysierte Weinbuch.

Somit wurde es auch nichts mit der erhofften Aufholjagd der anderen deutschen Topathleten. Fabian Rießle wurde mit einem Rückstand von 1:20,2 Minuten Sechster und bekannte danach mit bleichem Gesicht: „Es hat sich noch schlimmer angefühlt, als es aussah. Es hat richtig wehgetan.“ Auch Weltmeister Johannes Rydzek, nach dem Springen Sechster, konnte seine Langlauf-Stärke nicht ausspielen. Der Oberstdorfer kam 1:36,6 Minuten nach dem Sieger als Elfter ins Ziel.