Kombinierer nach Heimspiel unzufrieden

Klingenthal (dpa) - Am Ende machten alle ein freundliches Gesicht zum nicht so erfreulichen Spiel. Die deutschen Kombinierer wollten beim Heimweltcup in Klingenthal ihre Zugehörigkeit zu den Sieganwärtern demonstrieren.

Doch in Podestnähe kam an den beiden Wettkampftagen im Vogtland keiner.

Platz fünf durch Weltmeister Eric Frenzel am Sonntag und Rang acht von Fabian Rießle (Breitnau) am Samstag waren die besten Ergebnisse für die Schützlinge von Cheftrainer Hermann Weinbuch. Ihre Dominanz im Weltcup unterstrichen mit Siegen der Japaner Akito Watabe und Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis (Frankreich).

„Es war kein leichtes Wochenende für uns. Wir standen wegen der komplizierten äußeren Bedingungen vor einer Herausforderung, die wir durchwachsen gemeistert haben“, meinte Trainer Ronny Ackermann. Sowohl auf der Schanze als auch in der Loipe hatten die deutschen Kombinierer ihre Probleme. „Wir schaffen es derzeit nicht, in beiden Teildisziplinen gleichmäßig gut zu sein. Das wieder maximal hinzubekommen, wird eine Aufgabe für die nächste Saison sein“, bemerkte der viermalige Weltmeister, der eine Hauptrolle während des Springens gespielt hatte.

Der beste deutsche Springer im Lager der Kombinierer, Tino Edelmann, war disqualifiziert worden. Obwohl die Ampel beim Sprung auf Grün stand, erhielt der Zella-Mehliser von Ackermann nicht das Startzeichen. „Wir hatten es nach meinem Sturz in der Probe am Freitag noch einmal besprochen, dass ich nur losfahren darf, wenn es die Trainer verantworten können. Auch auf die Gefahr hin, disqualifiziert zu werden“, erklärte Edelmann.

Er war sauer auf die Jury. „Man kennt doch die Springer. Wenn die Bedingungen zu gut werden, darf man nicht auf Grün schalten“, sagte der Thüringer. Ackermann verteidigte seine Entscheidung. „Als die Ampel auf Grün ging, waren 3 Meter pro Sekunde Wind. Zwei Sekunden später waren es 4,8. Das konnte ich nicht verantworten. Bei einem Sturz hängt möglicherweise die ganze Karriere des Athleten dran“, betonte Ackermann.

Doch nicht nur auf der Schanze hatten die Deutschen Probleme, sondern auch in der Loipe. Am Samstag ging da gar nichts. „Wir waren vom Material her nicht konkurrenzfähig“, schimpfte Lokalmatador Björn Kircheisen. Der hervorragende Läufer blieb unter seinen Möglichkeiten. „Es lag wohl am Schliff der Ski, ein wenig auch am Wachs. Aber das kann passieren, wenn man wie hier im Stadion Kunstschnee, auf der Strecke aber Naturschnee hat“, bemerkte Ackermann. Kircheisen monierte zudem die Schwere der Strecke mit einem im Weltcup so nicht noch einmal vorhandenen langen Anstieg. „Das ist eine einzige Quälerei. Ich weiß nicht, ob das unbedingt sein muss.“

So war Platz fünf von Eric Frenzel das beste Resultat, doch auch der Oberwiesenthaler war nicht glücklich. „Ich bin schon unzufrieden, denn ich bin hier immer sehr gut gewesen. Die Aufholjagd hat ziemlich Kraft gekostet, so dass es in Richtung Podest nicht mehr gereicht hat“, meinte der Oberwiesenthaler.