Langläufer bei Tour de Ski nicht zufrieden

Lenzerheide (dpa) - Dem guten Start ins neue Jahr folgte für die deutschen Skilangläufer bereits am Tag danach die Ernüchterung. Auf der zweiten Etappe der Tour de Ski konnten besonders die Damen die Erwartungen nicht erfüllen.

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In den Massenstart-Wettbewerben über 15 und 30 Kilometer in der klassischen Technik waren Steffi Böhler als 18. und Andreas Katz als 17. beste DSV-Athleten.

Eine frühe Vorentscheidung im Gesamtklassement gelang der Norwegern Therese Johaug und Martin Johnsrud Sundby. Sie distanzierten die Konkurrenz deutlich und liefen ungefährdet zu ihren Siegen. In dieser Saison sind beide Tour-Favoriten im Distanzbereich unbezwungen.

Besonders im deutschen Frauen-Team herrschte Ratlosigkeit. Böhler und auch Nicole Fessel, die 22. wurde, waren für vordere Ränge vorgesehen. „Ich weiß nicht, woran es lag“, meinte Damen-Trainer Torstein Drivenes. Böhler, die sich kontinuierlich nach vorn gekämpft hatte, suchte nach einer Antwort. „Wir wussten, dass solch ein langer Kanten in der Höhe in Lenzerheide kein Zuckerschlecken wird. Das Tempo war sehr hoch, da war ich etwas verunsichert. Die Rückstände sollten aber in keinem Fall so groß werden“, meinte die Schwarzwälderin.

Der Sportliche Leiter des Langlauf-Teams, Andreas Schlütter, hielt der Seniorin im deutschen Team zugute, dass sie sich in der Höhe immer etwas schwertut. „Entweder man trainiert richtig in der Höhe oder man lässt es. Wir haben uns für die Vorbereitung im Tiefland entschieden“, betonte Schlütter, der bei Fessel die Nachwirkungen eines einwöchigen Trainingsausfalls wegen einer Erkältung für die Platzierung ausmachte.

Freud und Leid gab es bei den Männern. Katz schaffte als 17. sein bestes Distanzergebnis im Weltcup. Aber es hätte noch besser werden können, wäre er nicht durch einen Sturz seines Teamkollegen Jonas Dobler nach 20 Kilometern auf einer Eisplatte mit zu Fall gekommen. „Das sieht man als Trainer nicht so gern, wenn sich die eigenen Läufer gegenseitig abschießen“, meinte Herren-Coach Janko Neuber.

Zu diesem Zeitpunkt lagen beide auf den Plätzen 14 und 15. Während Dobler wegen des Stockbruchs bis auf Rang 27 zurückfiel, schaffte Katz noch einmal den Anschluss an eine größere Gruppe. „Das war ziemlich cool, wenn man bei den großen Namen mitmischen kann. Aber ich war am Anschlag, attackieren hätte ich auch ohne Sturz nicht mehr können“, meinte der Baiersbronner.