Nach WM-Frust: Kircheisen siegt mit viel Spaß

Lahti (dpa) - WM-Frust verarbeitet, neuen Spaß gefunden: Der Nordische Kombinierer Björn Kircheisen hat bei seinem Lieblings-Weltcup im finnischen Lahti erneut gewonnen. Der Johanngeorgenstädter setzte sich zum vierten Mal im WM-Ort von 2001 durch und feierte damit den insgesamt 15. Weltcup-Erfolg.

Da Weltmeister Eric Frenzel aus Oberwiesenthal auf Platz zwei sprintete, gingen die deutschen Kombinierer-Festspiele auch eine Woche nach den Weltmeisterschaften von Oslo nahtlos weiter. Der Franzose Jason Lamy Chappuis, ebenfalls ein Weltmeister von Oslo, wurde Dritter und sicherte sich damit den Gewinn des Gesamtweltcups.

„Das ist ein kleiner Trost für das verpasste WM-Gold“, meinte Kircheisen erleichtert. In Oslo hatte er die Silbermedaillen sieben und acht bei Titelkämpfen eingefahren und war danach bitter enttäuscht gewesen. „Ich habe die WM abgehakt. Jetzt besteht kein Druck mehr, den ich mir manchmal auch selbst auferlege. Ich habe jetzt nichts mehr zu verlieren und kann die Sache mit viel Spaß angehen“, berichtete der Sachse.

Als Zwölfter nach dem Springen war Kircheisen in die Loipe gegangen. Auf der wohl schwersten Weltcup-Strecke, auf der insgesamt 360 Höhenmeter erklommen werden müssen, spielte er in Lahti sein läuferisches Können voll aus. Nach sechs Kilometern hatte er gemeinsam mit Frenzel zur Spitze aufgeschlossen und dann gemeinsam mit seinem Teamkollegen das Tempo hochgehalten. „Ich hatte mir vorgenommen, am letzten langen Anstieg zu attackieren. Das hat sehr gut geklappt“, erzählte der 27-Jährige.

Frenzel dagegen befindet sich auf einer Erfolgswelle. „Das ist derzeit ein Selbstläufer, da gelingt fast alles. Von mir aus könnte es noch eine ganze Weile so weitergehen“, meinte der Weltmeister.

Mit Genugtuung verfolgte der scheidende Bundestrainer Hermann Weinbuch das Geschehen. „Ein Doppelerfolg ist immer etwas Besonderes. Durch die Oslo-Erfolge hat sich eine Leichtigkeit eingestellt. Die Form ist gut und wir hatten hervorragende Ski“, sagte der Coach und lobte seine Jungs: „Das war kein Zufallserfolg. Sie haben viel Führungsarbeit geleistet und wurden belohnt.“