Olympiasieger Hoffmann sechs Jahre gesperrt
Wien (dpa) - Der österreichische Skilanglauf-Olympiasieger Christian Hoffmann ist zu seiner sechsjährigen Dopingsperre verurteilt worden. Der 36-Jährige sei Kunde des umstrittenen Labors Humanplasma gewesen, urteilte die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) Österreichs.
„Die Rechtskommission der NADA hat es als erwiesen angesehen, dass Christian Hoffmann bei Humanplasma gewesen ist und ebenso, dass er Mitbesitzer einer Blutzentrifuge gewesen ist“, sagte NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Sperre gilt rückwirkend von Dezember 2009 an.
Hoffmanns Rechtsanwalt Hans-Moritz Pott kündigte zivilrechtliche Schritte gegen die Entscheidung an und will sie gegebenenfalls auch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anfechten. Er bezeichnete das Urteil als „reinen Akt der Willkür“. Nach Meinung von Schwab habe es Hoffmann durch den Mitbesitz der Zentrifuge auch anderen Sportlern ermöglicht, sich eines Dopingvergehens schuldig zu machen. Der NADA-Geschäftsführer sagte zudem, dass Hoffmann bei der Anhörung keine entlastenden Beweise vorlegen konnte.
Der 36 Jahre alte Hoffmann, der seine Karriere nach der Suspendierung Ende 2009 beendet hatte, bekam zwei Jahre Sperre wegen seiner Besuche bei Humanplasma. Von 2003 bis 2006 unterzogen sich dort rund 30 Sportler Blutabnahmen, angeblich zum Zwecke späteren Dopings. Für den von der NADA als erwiesen angesehenen Besitz der Zentrifuge bekam Hoffmann, der 2002 Olympia-Gold im Massenstart/Skating über 30 Kilometer geholt hatte, weitere vier Jahre.