Teichmann läuft sich frei: Platz vier gutes WM-Omen
Davos (dpa) - Einen Axel Teichmann sollte man nie abschreiben - das ist die wichtigste Erkenntnis des Langlauf-Weltcups im schweizerischen Davos. Vier Tage vor Beginn der nordischen Ski-WM in Val di Fiemme kam der Bad Lobensteiner über 15 Kilometer im freien Stil auf Platz vier.
Damit überraschte er die versammelte Weltelite. Auf Sieger Johan Olsson aus Schweden fehlten dem Thüringer nur 15,1 Sekunden. Teichmann rechtfertigte damit im Nachgang das Vertrauen der Trainer, die ihn für die Titelkämpfe nominiert hatten, obwohl dem Routinier noch kein ordentliches Einzelergebnis im Saisonverlauf gelungen war.
„Top 10 hatte ich nach den Trainingseindrücken durchaus für machbar gehalten. Dass es so weit nach vorn ging, zeigt, dass er sich seiner Bestform nähert. Wenn es bei ihm läuft, ist immer ein Podestplatz in Reichweite“, lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Er hatte die Fortschritte von Teichmann schon vor zwei Wochen beim Weltcup in Sotschi gesehen, obwohl auch da im Einzel nicht viel heraussprang. Im Team-Sprint aber wurde er mit Tobias Angerer Dritter. „Da hat er eine Barriere durchbrochen, auch im Kopf“, sagte Ullrich.
Dass Teichmann nun sogar in der Skating-Technik wieder so erfolgreich sein kann, eröffnet dem Coach völlig neue Einsatzmöglichkeiten. „Wir werden beraten, wie wir die ersten Rennen ab Donnerstag besetzen. Aber Axel ist da in jedem Fall ein Thema“, kündigte Ullrich an.
Ein Thema im Sprint ist auch Alexander Wolz. Er hatte auf den extrem schwierigen Strecken in Davos am Samstag nur nach Zielfotoentscheid das Halbfinale verpasst. Ullrich war vom Auftritt des jungen Mannes derart begeistert, dass er den Buchenberger spontan noch in sein WM-Team holte. „Das hat er sich durch seine Leistung verdient“, begründete der Bundestrainer seine Entscheidung. Den Sieg im Sprint holte sich der Kasache Alexej Poltoranin.
Nicht in Val di Fiemme am Start sein wird Stefanie Böhler. Die Schwarzwälderin, die im Sommer eine Schilddrüsen-Krebserkrankung überstehen musste, kam nicht in Form. „Wir hätten ihr keinen Gefallen getan, wenn sie bei der WM nur hinterhergelaufen wäre. Sie soll jetzt bereits die Vorbereitungen auf Sotschi beginnen“, sagte Ullrich.
Böhler kam über 10 Kilometer im freien Stil auf Rang 43. Besser machte es beim Sieg der Norwegerin Therese Johaug Katrin Zeller, die 13. wurde und dabei ein ordentliches Rennen zeigte. Das war am Vortag bereits den WM-Starterinnen Denise Herrmann und Hanna Kolb gelungen, die beim Sieg der Polin Justyna Kowalczyk im Sprint die Plätze 14 und 15 belegten und sich Chancen auf gute Resultate bei der ersten WM-Entscheidung am Donnerstag ausrechnen können.