Tour de Ski: Deutsche Läufer machen Boden gut
Toblach (dpa) - Das Häufchen Aufrechter bläst zur Attacke. Die verbliebenen vier deutschen Langläufer kämpfen bei der Tour de Ski in erster Linie um das eigene Ansehen.
Und das definieren Katrin Zeller (Oberstdorf), Tom Reichelt (Oberwiesenthal), Jens Filbrich (Frankenhain) und Hannes Dotzler (Sonthofen) über Platzierungen und Rückstände auf den einzelnen Etappen. Auf dem längsten Tagesabschnitt der fünften Tour gelang das hervorragend. Reichelt und Filbrich kamen über 35 Kilometer von Cortina d 'Ampezzo nach Toblach nach der reinen Laufzeit auf die Plätze 11 und 14. Sie verbesserten sich damit in der Gesamtwertung auf die Ränge 15 und 18. Zeller rückte im 15-Kilometer-Rennen der Damen als einzige DSV-Läuferin auf Platz 16 nach vorn.
In Sachen Tour-Sieg machte der Schweizer Dario Cologna einen großen Schritt. Er kontrollierte das Feld von vorn, hielt die Mitfavoriten immer auf Distanz und baute seinen Vorsprung auf den nunmehr Zweitplatzierten Marcus Hellner aus Schweden sogar noch aus. Bei den Damen konnte Justyna Kowalczyk (Polen) zwar erwartungsgemäß ihre Führung noch verteidigen, doch die Konkurrenz rückte der nicht mehr so frisch wirkenden Olympiasiegerin ganz nah. Die Italienerinnen Arianna Follis und Marianna Longa haben Kowalczyk in Blickweite.
„Ich denke, wir haben einen richtig guten Job gemacht“, meinte Filbrich im Ziel. Gemeinsam mit dem Franzosen Vincent Vittoz, Giorgio di Centa aus Italien und Reichelt startete er die Aufholjagd. Das Quartett harmonierte gut, wenngleich der am Donnerstag bärenstarke Vittoz der Tempomacher war. „Es hieß nur Mitgehen. Das Tempo war so hoch, dass jegliche Taktik und jede Renneinteilung gleich vergessen war. Das Rennen war richtig hart, aber ich bin sehr zufrieden“, meinte der Thüringer und fügte hinzu: „Mit diesem Rennen hat die Tour richtig angefangen. Die beiden letzten Etappen werden zeigen, was wir wirklich draufhaben.“
Das glaubt auch Reichelt. Der Freistil-Spezialist kämpft noch um die WM-Teilnahme und machte einen großen Schritt dahin. „So in etwa hatte ich mir das Rennen vorgestellt. Ich fühlte mich körperlich gar nicht so gut, aber Vittoz hat uns einfach gezogen. Ich möchte den Platz in der Gesamtwertung halten. Über jeden Rang besser freue ich mich“, sagte der Sachse, dem besonders der Schlussanstieg zur Alpe Cermis liegt. Auch dort ist mit einem Angriff Reichelts zu rechnen.
Katrin Zeller möchte ebenfalls noch weiter nach vorn. Am Donnerstag profitierte sie in erster Linie vom Windschattenfahren. „Jeder Anstieg war eine Qual, die Abfahrten habe ich zur Erholung genutzt“, erzählte die Oberstdorferin, deren Lieblingsrennen am Samstag in Val di Fiemme auf dem Programm steht. „Darauf freue ich mich“, sagte sie vor dem Ruhetag und fügte hinzu: „Den brauche ich dringend, denn die Akkus sind runter.“