Zünftige Party: Kombinierer feiern überragende Saison
Oslo (dpa) - Bei einer zünftigen Grillparty mit Bratwurst und Bier feierten Deutschlands Nordische Kombinierer am legendären Holmenkollen das glanzvolle Ende einer Wahnsinns-Saison.
Im letzten Rennen stürmte Doppel-Weltmeister Johannes Rydzek als Zweiter hinter dem Japaner Akito Watabe noch einmal auf das Podium und bejubelte danach mit seinen Teamkollegen um Weltcup-Gesamtsieger Eric Frenzel den Triumph in der Nationenwertung.
„Ich bin sehr stolz, dass wir nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft den Biss hatten, auch noch diese Kugel zu holen“, lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Mit 4458 Punkten lagen seine Schützlinge am Ende deutlich vor Norwegen (4245). „Die Norweger sind in der Breite stärker, wir liegen aber in der Spitze vorn. Wir haben drei Topathleten und ein tolles Team. Es ist schön, dass alle noch ein gelbes Leibchen für den Erfolg im Nationencup bekommen“, bilanzierte Weinbuch.
Die Überlegenheit der deutschen Kombinierer in diesem Winter lässt sich leicht in Zahlen ausdrücken. Bei der Weltmeisterschaft in Falun gab es in jedem Wettbewerb eine Medaille - zweimal Gold im Team und im Einzel für Rydzek, einmal Silber im Teamsprint und nochmal Bronze für Rydzek im zweiten Einzel. Im Weltcup feierte Frenzel sieben Siege, Rydzek stand einmal ganz oben.
Dazu gab es noch neun Podestplätze, allein sieben davon durch Fabian Rießle. Daraus resultierte ein überragendes Endklassement - Erster Frenzel, Dritter Rydzek, Vierter Rießle. Lohn für das deutsche Toptrio: Es kassierte die meisten Prämien im Weltcup-Zirkus. Rießle durfte sich über rund 50 000 Euro freuen, Rydzek strich knapp 55 000 Euro ein, und Frenzel füllte sein Konto mit mehr als 72 000 Euro auf.
Im finalen Wettbewerb musste Rydzek am Samstag nach zwei Sprüngen und dem 15-Kilometer-Langlauf lediglich Watabe um 9,0 Sekunden den Vortritt lassen. Dritter wurde Alessandro Pittin aus Italien. Als Vierter rundete Frenzel, der in der Königsloge zum dritten Mal in Serie die Große Kristallkugel in Empfang nehmen durfte, den starken Auftritt der DSV-Kombinierer ab. „Die paar Stufen schaffe ich noch“, flachste der durch eine Erkältung geschwächte Olympiasieger vor seiner Audienz bei Norwegens König Harald V.
Auch Rydzek verabschiedete sich im Hochgefühl aus der erfolgreichsten Saison seiner Karriere. „Es war ein richtig cooles Rennen“, bilanzierte der Doppel-Weltmeister. Nach dem Springen hatte der Oberstdorfer auf Rang sechs gelegen. In der Loipe musste er am Ende nur Watabe ziehen lassen, der sich mit dem Sieg noch den zweiten Rang im Gesamtklassement sicherte. „Er war bärenstark und hat verdient gewonnen. Aber wir hatten wieder einen Athleten auf dem Stockerl. Und auch Eric hat einen super Wettkampf gemacht“, stellte Weinbuch zufrieden fest. Danach wurde gefeiert.