Fehlerserie Deutsche Skispringer bei Teamspringen nur Vierte
Oslo (dpa) - Oslo (dpa) - Die deutschen Skispringer haben eine Woche nach ihrem ersten Saisonsieg im Mannschaftsspringen einen Podesplatz verfehlt.
Ein Fehler beim Absprung und der damit verbundene zu kurzer Flug haben Richard Freitag bereits am zweiten Tag der Raw-Air-Tour der Skispringer um eine gute Ausgangsposition in der Gesamtwertung gebracht. Zudem war er ein Mosaikstein dafür, dass die deutschen Skispringer in Oslo nur mit Rang vier vorlieb nehmen mussten.
Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Freitag und Andreas Wellinger mussten den Podestplatz um 0,4 Punkte Österreich überlassen. Der Sieg ging überlegen an Olympiasieger Norwegen. Daniel Andre Tande, Andreas Stjernen, Johann Andre Forfang und Robert Johansson gewannen mit fast 60 Punkten Vorsprung vor Polen und sorgten dabei für ein Novum: Es war der erste Weltcup-Sieg der Gastgeber am Holmenkollen. Raw-Air-Tour-Spitzenreiter ist Olympiasieger und Vierschanzentournee-Sieger Kamil Stoch aus Polen.
Freitags Fehler im zweiten Versuch war das i-Tüpfelchen unter eine Serie von Fehlern an diesem Tag. „Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben dürftige Leistungen gezeigt“, kritisierte Bundestrainer Werner Schuster im ZDF. Vor Freitags Sprung verkürzte er den Anlauf. „Es geht ja nicht nur um eine Platzierung im Teamspringen, sondern auch um die RAW-Air-Tour. Das habe ich berücksichtigt, nachdem Richard zuvor sehr gute Sprünge gezeigt hatte“, begründete Schuster die Maßnahme, die aber nach hinten losging.
Statt der erhofften mindestens 130 Meter landete der Sachse nur bei 125 Metern und bekam daher keine Bonuspunkte. „Ich war viel zu spät beim Absprung“, sagte Freitag geknickt. Er fiel zunächst vom dritten auf den achten Platz der Tour-Wertung zurück. „Es kommen aber noch viele Sprünge“, machte er sich selbst Mut.
Anders als zuletzt konnte auch Olympiasieger Andreas Wellinger diesmal nicht für einen versöhnlichen Schlusspunkt sorgen. Dennoch war er mit sich im reinen. „Seit Freitag geht es immer weiter in die richtige Richtung. Am Sonntag möchte ich den nächsten Schritt dahin machen“, sagte der Bayer.
Generell hatte das deutsche Team Probleme mit der neuen Anlaufspur am Holmenkollen. „Wir haben uns mit der Schanze noch nicht angefreundet, springen viel zu steil ab und verlieren dadurch anders als beispielsweise die Norweger viel Geschwindigkeit und damit auch Meter“, analysierte Schuster.
Bei der Raw-Air-Serie, die nach Oslo auch in Lillehammer, Trondheim und Vikersund Station macht, sind die Skispringer an zehn aufeinanderfolgenden Tagen gefordert. Zusammengezählt werden alle 16 Sprünge, auch die in der Qualifikation. Der Gesamtsieger der im Vorjahr gestarteten Raw-Air-Tour erhält ein Preisgeld von 60 000 Euro.