Von Freund bis Prevc Die Favoriten auf den Sieg bei der Vierschanzentournee

Oberstdorf (dpa) - Im Vorjahr hieß das Duell bei der Vierschanzentournee Severin Freund gegen Peter Prevc. Das Duo ließ die Konkurrenz weit hinter sich, mit dem besseren Ende für den Slowenen. In diesem Jahr ist die Liste der Favoriten der länger und der Sieger schwerer zu tippen.

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Die Anwärter:

DOMEN PREVC (SLOWENIEN): Der 17-Jährige hat sich mit vier Saisonsiegen an die Weltspitze katapultiert und kommt in Topform zur Tournee. Druck empfindet er nicht, genauso wenig wie Angst bei seinen tollkühnen Flügen. Prevc geht immer ans Limit, was ihm bei Aufwind jedoch zum Nachteil gereichen kann. Hat das beste Flugsystem, aber die wenigste Erfahrung.

DANIEL ANDRE TANDE (NORWEGEN): Springt in diesem Winter bisher auf konstant hohem Niveau. Dreimal Zweiter, zweimal Vierter - der 22-Jährige aus Narvik könnte zum großen Gegenspieler von Domen Prevc werden. Kennt wie der Slowene keine Grenzen. Deutete in der Vorsaison als Gesamtsiebter im Weltcup schon sein Potenzial an, gewann Anfang des Jahres bei der Skiflug-WM mit Team-Gold seinen ersten Titel.

KAMIL STOCH (POLEN): Der Doppel-Olympiasieger von 2014 ist wieder da. Nach drei mageren Jahren ist der 29-Jährige unter dem neuen Trainer Stefan Horngacher aufgeblüht und kann im Kampf um den Tournee-Triumph kräftig mitmischen. Hat einen Hang zur Perfektion, was ihn manchmal lähmt. Sein 15. Weltcupsieg in Lillehammer und Rang zwei bei der Generalprobe in Engelberg dürften ihn beflügeln.

STEFAN KRAFT (ÖSTERREICH): Der Gewinner von 2015 reist als Gesamtdritter im Weltcup erneut aussichtsreich zur Tournee. Der 23-Jährige hat sich kontinuierlich gesteigert und stand in diesem Winter schon dreimal auf dem Podium. Ist sehr relaxed, genießt den Trubel und kann ihn in positive Energie umwandeln. Der Heimvorteil bei den Springen in Innsbruck und Bischofshofen tut ein Übriges.

SEVERIN FREUND (RASTBÜCHL): Nach einer Hüftoperation und fünfmonatiger Verletzungspause ist der Vorjahreszweite noch nicht wieder in Topform. Dass er das Springen nicht verlernt hat, bewies er mit seinem Sieg beim Saisonauftakt in Kuusamo. Auch die Schanze in Oberstdorf liegt dem 28 Jahre alten Weltmeister, der ohne Erfolgsruck in seine zehnte Tournee geht. Vielleicht ein entscheidendes Plus.

MICHAEL HAYBÖCK (ÖSTERREICH): Brachte sich rechtzeitig vor der Tournee in Bestform. Der Sieg beim ersten Weltcupspringen in Engelberg hat die Brust breiter werden lassen. War vor zwei Jahren bei der Tournee Zweiter und im Vorjahr Dritter - allein das spricht für seine Qualität. Der 25-Jährige lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und verfügt über eine hervorragende Sprungtechnik.

PETER PREVC (SLOWENIEN): Ein Sturz beim Weltcupauftakt in Kuusamo, der ihn den sicheren Sieg kostete, hat den Vorjahresdominator aus der Erfolgsspur geworfen. Befindet sich seither in einem Formtief, für dass selbst Experten keine plausible Erklärung finden. Scheint mental etwas angeknackst. Sollte der Knopf bei der Tournee aufgehen, kann der 24-Jährige wieder ganz vorne landen.

MARKUS EISENBICHLER (SIEGSDORF): Der Außenseiter-Tipp. Der 25-Jährige kehrte nach einer verschenkten Saison ins deutsche Weltcup-Team zurück und ist derzeit der konstanteste DSV-Adler. Der erste Podestplatz seiner Karriere hat das Selbstvertrauen des 25-Jährigen enorm gestärkt. Lässt sich vom Trubel nicht verrückt machen, will aber manchmal noch zuviel. Kann für eine Überraschung sorgen.