Freitag holt ersten Meistertitel - Schmitt-Abschied

Hinterzarten (dpa) - Mit dem Premierenerfolg bei den Titelkämpfen der Skispringer in Hinterzarten deutete Richard Freitag an, dass mit ihm nach der verkorksten Olympia-Saison im bevorstehenden WM-Winter wieder zu rechnen ist.

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Der 23-Jährige strahlte nach seinem Flug zum ersten deutschen Meistertitel über das ganze Gesicht. „Ich habe es schon ein paar Mal versucht, war Zweiter und Dritter. Wir haben ein starkes deutsches Team, umso mehr freut es mich, dass es geklappt hat“, sagte Freitag.

Mit Sprüngen auf 104,5 und 103,5 Meter verwies er Team-Olympiasieger Andreas Wank auf Rang zwei. „Ich bin zufrieden, auch wenn die Sprünge nicht optimal waren. Im Flug habe ich zu viel Weite liegen lassen“, bilanzierte der Lokalmatador. Dritter wurde Karl Geiger.

Titelverteidiger Marinus Kraus musste mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen, Severin Freund wurde Fünfter. „Es war ein guter Test, weil ich bislang noch nicht so viele Wettkämpfe gemacht habe. Wir haben noch ein bisserl Zeit bis zum Winter, auch wenn dieser immer näher kommt“, sagte der Skiflug-Weltmeister.

Er hielt sich dafür gemeinsam mit Geiger, Kraus und Andreas Wellinger im Teamwettbewerb schadlos. Das Quartett aus Bayern wurde seiner Favoritenrolle gerecht und verteidigte den Titel vor Bayern II und Baden-Württemberg I.

Ein letztes Mal im Rampenlicht stand Martin Schmitt. Sieben Monate nach dem offiziellen Rücktritt wurde das einstige Skisprung-Idol in seiner Heimat noch einmal feierlich verabschiedet. Schmitt, der in Hinterzarten über zwei Jahrzehnte hinweg seinen Trainingsmittelpunkt am Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald hatte, erhielt den „Goldenen Ski“ des Skiverbandes Schwarzwald.

„Chapeau, Martin! Du bist mit Jens Weißflog zusammen der erfolgreichste Skispringer in der deutschen Wintersportgeschichte“, würdigte ihn Verbandspräsident Stefan Wirbser in einer launigen und ebenso emotionalen Laudatio. „Danke für den sehr schönen Abschied. Ich bin ein wenig überwältigt, es fehlen mir die Worte. Wir werden uns wiedersehen und ich bleibe ja dem Skispringen verbunden“, bedankte sich Schmitt.