Freund Siebter bei Weltcup-Finale - Prevc krönt Saison

Planica (dpa) - Selbst Severin Freund bekam eine Gänsehaut, als Überflieger Peter Prevc nach dem 15. Saisonsieg für seinen Rekord-Winter gefeiert wurde.

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Trotz des verpassten Podestplatzes beim emotionalen Weltcup-Finale genoss Deutschlands Top-Skispringer die einzigartige Atmosphäre im mit rund 50 000 Fans gefüllten Stadion von Planica. „Da braucht es keine großen Worte. Auch wenn es sportlich ein nicht so erfolgreiches Wochenende war, hat es viel Spaß gemacht“, sagte Freund nach seinem siebten Platz im Skifliegen.

Schanzen-Dominator Peter Prevc krönte mit Flügen auf 238 und 241,5 Meter seine Traumsaison. Danach gab es für den Slowenen eine Sektdusche und anschließend die große Kristallkugel für den Gesamt-Weltcupsieg sowie die kleine Kugel für den Erfolg im Skiflug-Weltcup. Als ihm zu Ehren aus tausenden Kehlen die Nationalhymne erklang, hatte Prevc Tränen in den Augen.

Ein Jahr nach seinem Gesamt-Triumph an gleicher Stelle erwies sich Weltmeister Freund dieses Mal nicht als Partyschreck. 227 und 225 Meter reichten nicht für den erhofften Platz auf dem Podest, wo neben Prevc dessen Landsmann Robert Kranjec und der Norweger Johann Andre Forfang standen.

Dennoch zog Freund eine zufriedene Bilanz. „Der zweite Gesamtplatz ist für mich extrem viel wert. Er ist die Bestätigung, dass ich vorne dabei bin“, erklärte der Bayer. Mit 1490 Zählern lag er deutlich vor dem drittplatzierten Norweger Kenneth Gangnes (1348). „Ich habe die vergangene Saison nicht toppen können, aber das war auch schwer“, räumte Freund ein. „Aber ich bin trotzdem extrem glücklich.“

Drei Weltcupsiege, der zweite Platz bei der Vierschanzentournee und Team-Silber bei der Skiflug-WM stellen dem deutschen Frontmann ein gutes Zeugnis aus. „Es war viel Gutes dabei, aber es gibt noch einige Ziele für das kommende Jahr. Für mich war es vor allem sehr wichtig, mal bei der Vierschanzentournee vorne mitzuspringen“, sagte Freund.

Am überragenden Prevc gab es kein Vorbeikommen. Der 23-Jährige schwebte in diesem Winter über allen - und gewann mit der Vierschanzentournee, der Skiflug-WM, dem Gesamt-Weltcup und dem Skiflug-Weltcup als erster Springer der Geschichte alle wichtigen Titel in einer Saison. 15 Saisonsiege im Weltcup bedeuten ebenso Rekord wie 2303 Punkte in der Gesamtwertung.

Als Lohn strich der 23-Jährige allein an Preisgeldern knapp 250 000 Schweizer Franken (rund 228 000 Euro) ein. Freund, der insgesamt zehnmal auf dem Podest stand, kassierte immerhin noch rund 170 000 Schweizer Franken (155 000 Euro).

Hinter dem 27-Jährigen klaffte im deutschen Team eine große Lücke. Richard Freitag, der zum Abschluss Elfter wurde, blieb wie Andreas Wellinger ohne Podestplatz. Den schaffte neben Freund einzig Karl Geiger, der erst während der Saison ins A-Team rückte, mit Rang zwei in Lahti.

Bundestrainer Werner Schuster zog dennoch ein positives Fazit. „Wir haben die großen Aufgaben gut bewältigt. Die Vierschanzentournee war die beste seit langem, wir haben auch wieder eine Medaille bei der Skiflug-WM gemacht und Severin Freund ist unter den besten Drei im Weltcup“, sagte Schuster. „Nur der große Sieg hat gefehlt. Das ist der Wermutstropfen.“