Gerechtes Ende der Flugshow: Zwei Sieger
Vikersund (dpa) - Gerechtes Ende einer atemberaubenden Flugshow: Gregor Schlierenzauer aus Österreich und der Norweger Johan Remen Evensen haben gemeinsam den Skiflug-Weltcup auf dem neuen „Monster-Bakken“ von Vikersund gewonnen.
498,6 Punkte standen für die beiden Überflieger zu Buche, die der Konkurrenz davon segelten: Schlierenzauer kam auf 243,5 und 232,5 Meter, der neue Weltrekordler Evensen (246,5) landete bei 240 und 234,5 Metern. Rang drei ging an Skiflug-Weltmeister Simon Ammann (Schweiz), der 46,6 Punkte Rückstand hatte. Michael Neumayer aus Berchtesgaden erreichte als bester Deutscher Rang 14.
Die Flugshow begann mit dem Slowenen Robert Kranjec, der 225 Meter erreichte und damit die Jury zum Handeln zwang. Zumal Evensen und Schlierenzauer folgen sollten. Die beiden nutzten die hervorragenden Bedingungen und segelten trotz des verkürzten Anlaufs über die 240-Meter-Marke. „Es war ein superschöner Flug. Doch ich muss die Jury kritisieren: Ich hatte zu viel Anlauf“, meinte Schlierenzauer, der einen Blick in sein Innenleben gestattete. „Wenn du merkst, dass du richtig ins Fliegen kommst, machst du dir schon einige Gedanken. Aber man muss es durchziehen, das ist besser für die Gesundheit als irgendwas zu machen, was dich aus dem Gefüge bringt.“
Im zweiten Durchgang reagierte die Jury, verkürzte vor den beiden Protagonisten den Anlauf nochmals und sorgte am Ende für einen von 20 000 Zuschauern und den Sportlern bejubelten Gleichstand. Für Schlierenzauer war es der 33. Weltcup-Erfolg seiner noch jungen Karriere. Damit zog er mit Jens Weißflog (Oberwiesenthal) gleich.
Michael Neumayers segelte im ersten Versuch auf 200,5 Meter, sein erhoffter Angriff auf den von ihm gehaltenen deutschen Rekord von 227,5 Metern kam aber nicht zustande. Dafür wirkte der Bayer in der unteren Flugphase zu steif, die Ski waren zu steil angewinkelt. „Es hat sich schon gelohnt, hierherzukommen“, meinte Neumayer, zumal er im Training 214 Meter erreicht hatte. „Hier geht es brutal flach in den Hang, du musst um jeden Zentimeter kämpfen“, sagte der WM-Teilnehmer.
Während Felix Schoft (Partenkirchen) die Qualifikation nicht geschafft hatte und Maximilian Mechler (Isny) im ersten Durchgang ausschied, kam Andreas Wank wenigstens ins Finale, in dem er den 30. und letzten Platz belegte. „Ich habe keinen Respekt vor dieser Schanze, da wirken andere bedeutend größer. Aber mein Flugsystem stimmt nicht“, meinte der Oberhofer.