Keine Windunterstützung: Freund nur Achter in Kuopio

Kuopio (dpa) - Diesmal war der Wind kein Freund von Severin Freund. Beim Skisprung-Weltcup in Kuopio musste der Weltmeister seine Ohnmacht im Spiel mit der Natur anerkennen.

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Platz drei nach Durchgang eins bedeutete die Chance auf einen weiteren Podestplatz, doch unmittelbar vor Freunds zweitem Sprung drehte der Wind. Im Hang, wo man einen Aufwind für weite Flüge benötigt, kam der Wind von hinten und drückte den deutschen Vorzeigespringer schon nach 114,5 Metern nach unten. Freund rutschte auf Platz acht ab.

„Im Finale hatte ich dann plötzlich keine Unterstützung mehr. Da war nichts mehr herauszuholen“, kommentierte Freund den Versuch. Mit 3,6 Pluspunkten für den Wind bekam er von den Spitzenleuten die meisten Bonuszähler. Bei vielen anderen gab es wegen des Aufwindes Abzüge.

Viel bessere Bedingungen erwischten die Besten von Kuopio. Michael Hayböck gewann mit Flügen auf 131 und 129 Meter souverän. Es war der dritte Sieg des Österreichers nacheinander. Das konnte auch Schanzenrekordinhaber Daniel Andre Tande aus Norwegen nicht verhindern, der 131,5 und 127 Meter weit sprang und Zweiter wurde. Auf Rang drei katapultierte sich mit 128 Metern im zweiten Versuch Hayböcks Teamkollege Stefan Kraft noch nach vorn. Bei Halbzeit hatte er noch auf Position elf rangiert.

Einen Vorwurf konnte Bundestrainer Werner Schuster seinem Weltmeister nicht machen. Freund hatte in beiden Durchgängen ordentliche Sprünge abgeliefert. „Das war sehr selektiv mit dem Wind. Severin hatte auch im ersten Durchgang kaum Unterstützung, hat es aber technisch hervorragend gelöst. Im zweiten Versuch war es dann unglücklich gelaufen. So etwas passiert, man sollte es nicht überbewerten“, bemerkte der Coach.

Neben Freund schaffte auch Richard Freitag als Neunter noch eine Top-10-Platzierung. Diese verdankte der Sachse einer Steigerung im zweiten Durchgang. Freitag blieb aber unter den Erwartungen, die er durch seinen Auftritt im Teamspringen am Montag geweckt hatte. Auch Andreas Wank als Elfter konnte noch einigermaßen zufrieden sein. Den anderen DSV-Springern erging es ähnlich wie Freund. Sie schafften zwar allesamt das Finale der besten 30, fanden sich aber nahezu geschlossen auf den Plätzen ab 25 wieder.