Ski-Hersteller Fischer droht FIS mit Ausstieg
Kuusamo (dpa) - Ein Streit zwischen dem Ski-Weltverband FIS und dem Hersteller Fischer sorgt für Unruhe im Skispringen. Die österreichische Firma, momentan Ausrüster von mehr als 90 Prozent der Athleten, drohte in einer Pressemitteilung mit ihrem Ausstieg.
Grund ist die Nichtzulassung von Fischer-Sprungski, die auf Lizenzbasis mit dem Sportartikelvertrieb Sport 2000 angeboten werden. Nach eigener Darstellung bemüht sich Fischer seit geraumer Zeit und unter Einbeziehung der FIS, sein Sprunglauf-Engagement auf eine neue Grundlage zu stellen. Daher agiert Fischer im Springen nun mit Hilfe eines Partners auf Basis einer Zweimarkenstrategie. Das Modell sei vergleichbar mit Motoren-Partnerschaften in der Formel 1.
Die FIS sieht die von Fischer mit Sport 2000 Design gefertigten Sprungski jedoch als nicht regelkonform an. Es dürften nur Hersteller anerkannt werden, die Ski-Ausrüstungen in Eigenproduktion herstellen. Fischer sieht durch die Entscheidung eine Ungleichbehandlung. Ein Ski des nicht mehr am Markt befindlichen Herstellers Germina wurde mit der Marke „Flüge.de“ anerkannt, diese Firma sei aber nicht Eigentümer von Germina, erklärte Fischer nach eigenen Recherchen.
Von den deutschen Weltcup-Startern wollten Michael Neumayer, Pascal Bodmer und Severin Freund mit Sport 2000-Ski von Fischer springen. Eine Nichtzulassung bereite keine Sorgen, betonte Bundestrainer Werner Schuster. „Schließlich handelt es sich um ein identisches Fischer-Produkt. Die Springer sind die ganze Vorbereitung über zweigleisig gefahren. Es hat keine Auswirkungen auf ihre Sprünge“, sagte Schuster.