Überragender Freund führt DSV-Team zum Weltcup-Sieg

Willingen (dpa) - Ein überragender Severin Freund hat Deutschlands Skispringer beim Heim-Weltcup in Willingen zum ersten Teamsieg seit sechs Jahren geführt.

Foto: dpa

Mit einem Superflug auf 149 Meter krönte der Weltmeister einen starken Auftritt des DSV-Quartetts, das Norwegen in dem wegen zu starken Windes im zweiten Durchgang abgebrochenen Wettbewerb hauchdünn hinter sich ließ. „Das ist eine ganz coole Geschichte. Wir kommen voran, die Mannschaft ist gut aufgestellt“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Mit 538,6 Punkten verwiesen Andreas Wank, Andreas Wellinger, Richard Freitag und Freund die starken Norweger um 0,6 Punkte auf Rang zwei. Zum Lohn gab es rund 28 000 Euro Siegprämie. Dritter wurde Österreich (506,2). Slowenien mit Vierschanzententourneesieger Peter Prevc lag als Vierter mehr als 50 Punkte zurück.

Es herrschte Party-Stimmung an der Mühlenkopfschanze, wo die deutschen Ski-Adler letztmals 2010 einen Teamsieg feiern konnten. „Ich konnte hier noch nie mit der Mannschaft gewinnen. Es wird Zeit, das zu ändern“, hatte Freund schon vor dem Wettkampf angekündigt.

Und der Weltmeister gab Vollgas. Auf 149 Meter - nur drei Meter unter Schanzenrekord - segelte Freund im ersten Durchgang und brachte das DSV-Quartett damit nach vorn. „Ich wollte die 150 Meter knacken. Dafür hat es ganz knapp nicht gereicht. Aber auch so war es super cool vor diesem Publikum und ganz toll, dass es zum Sieg gereicht hat“, erklärte Freund. Als die Jury den Wettkampf nach zwei Springern im Finale abbrach, kannte der Jubel der 16 000 Fans keine Grenzen.

„Für Severin war das eine super Geschichte, solch einen weiten Flug zu machen. Der gibt ihm kurz vor der Skiflug-WM sehr viel und steigert sein Selbstvertrauen“, erklärte Schuster und blickte zuversichtlich auf den Einzel-Weltcup am Sonntag voraus. „Ich hoffe, wir können morgen ums Podium kämpfen.“

Im Fernduell mit Tournee-Dominator Prevc, der sich am Vortag geschont hatte, lag Freund deutlich vorn. Der Weltcup-Spitzenreiter aus Slowenien sprang nur 124 Meter weit. „Er hat einen Fehler gemacht. Das zeigt, dass er auch nur ein Mensch ist“, sagte Schuster.

Vor Freund hatten auch dessen Teamkollegen einen guten Job gemacht. Andreas Wank kam als Startspringer bei verkürztem Anlauf auf 127,5 Meter. Dann legte Wellinger noch vier Meter drauf, ehe Freitag sogar 141 Meter weit flog. Den deutschen Steigerungslauf krönte dann Freund.