Weltcup in Winterberg Snowboarder ohne Heim-Podest - Routiniers beenden Karrieren
Winterberg (dpa) - Deutschlands Alpin-Snowboarder haben eine starke Saison mit einem erfolgreichen Heim-Wochenende abgeschlossen. In Winterberg verpassten die Mixed-Staffeln am Sonntag zwar das Podium, aber vor allem Selina Jörg konnte bei strahlendem Sonnenschein breit grinsen.
Die Olympia-Zweite hatte am Samstag das Einzelrennen im Parallel-Slalom gewonnen und elf Jahre nach ihrem Premierenerfolg den zweiten Weltcup-Sieg ihrer Karriere gefeiert. „Dass es hier so funktioniert hat, ist einfach nur ein Traum“, sagte die 30-Jährige.
Nach ihrem Final-Erfolg gegen die Russin Aljona Sawarsina bejubelte Jörg nicht nur den vierten Podestplatz des Winters, sondern auch die zweiten Plätze in den Gesamtwertungen von Parallel-Slalom, Parallel-Riesenslalom und der kombinierten Parallel-Wertung. „Was für ein Tag“, schrieb Jörg bei Facebook nach dem Ende einer Saison, bei der die Silbermedaille der Winterspiele in Korea der Höhepunkt war.
Im Team-Event schied Jörg an der Seite von Patrick Bussler ebenso im Viertelfinale aus wie Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister. Der Sieg ging an die Südtiroler Roland Fischnaller und Nadya Ochner.
Das Wochenende im Hochsauerland stand auch im Zeichen von zwei Abschieden: Bussler und Alexander Bergmann bestritten die letzten Rennen in ihren aktiven Snowboard-Karrieren. „Es kommt mir noch nicht so real vor“, sagte der 33 Jahre alte Bussler, der vor 17 Jahren im Weltcup debütierte und bei 142 Starts viermal auf das Podest gefahren war. Er nahm an vier Olympischen Winterspielen teil.
Anders als Bussler konnte Bergmann bei seinem einzigen Podesterfolg 2014 in Bad Gastein auch gleich einen Sieg bejubeln. Im Team-Event am Sonntag kam der 30-Jährige mit seiner Teamkollegin Carolin Langenhorst nicht über die erste K.o.-Runde hinaus.
In Veysonnaz haben diedeutschen Snowboardcrosser Konstantin Schad und Paul Berg beim Weltcup-Finale den Team-Wettbewerb gewonnen. Das Duo setzte sich in der Schweiz im großen Finale vor Spanien und Österreich durch und sorgte für den ersten deutschen Sieg überhaupt in einem Mannschaftswettkampf.
Tags zuvor waren Schad, Berg und Martin Nörl im Einzelrennen jeweils in das Finale des besten Sechs gekommen, hatten dann mit den Plätzen vier, fünf und sechs aber das Podium verpasst. Bei den Damen kamen Hanna Ihedioha und Jana Fischer im Team-Event auf den siebten Platz.
Routinier Schad sicherte den zwei Deutschen im Finale mit einem beherzten Überholmanöver den Sieg und wurde dafür im Zielbereich von Berg geherzt. Dieser hatte mit seinem Einzelsieg im Dezember in Val Thorens für das beste deutsche Ergebnis des Winters gesorgt, beim Heimrennen am Feldberg gelang ihm Anfang Februar ein dritter Platz. Schad jubelte nach zwei vierten und einem fünften Rang in der Saison. Bei Olympia in Pyeongchang waren Berg und Schad früh gescheitert.
Bei den Damen hatte Ihedioha mit Platz fünf im Einzelrennen ihr bestes Karriereergebnis eingefahren. Die Gesamtwertungen entschieden Pierre Vaultier (Frankreich) und Michela Moioli (Italien) für sich.