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Spätstarter Ihle bangt um WM-Start: Prinzip Hoffnung

Inzell (dpa) - Erst winkte er noch freundlich ins Publikum, doch seine Analyse fiel nicht positiv aus. Der Olympia-Vierte Nico Ihle kommt in dieser Eisschnelllauf-Saison einfach nicht in Tritt.

Foto: dpa

Nun muss er sogar um die Teilnahme bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften im russischen Kolomna vom 11. bis 14. Februar 2016 bangen. „Ich hoffe jetzt sehr auf die 1000 Meter am Samstag. Da muss ich unbedingt in die Top 3 der B-Gruppe kommen“, sagte der deutsche Doppelmeister nach dem Auftakt des Heim-Weltcups in Inzell.

Über 500 Meter scheint für den 29 Jahre alten Chemnitzer der Zug schon abgefahren, nachdem er am Freitag in der B-Gruppe als Fünfter in 35,34 Sekunden um zwei Hundertstel den Aufstieg in die A-Gruppe der besten 20 verpasste. Nur die Top 14 der Weltcup-Wertung nach der vierten Station am kommenden Wochenende in Heerenveen schaffen den Sprung zur WM - für den deutschen Doppelmeister ein schier chancenloses Unterfangen. „Der Angang hätte schneller sein müssen. Ich bin nicht zufrieden mit der Zeit, jetzt wird es ganz schwer“, gab der Chemnitzer zu. Nun muss er auch im zweiten 500-Meter-Rennen von Inzell am Sonntag wieder in der zweitklassigen B-Gruppe antreten.

Auch auf seiner Spezialstrecke über 1000 Meter war es für den Sachsen in Übersee nicht gut gelaufen. „Das war ärgerlich, irgendwie hat die Frische gefehlt“, meinte er. Nach den ersten beiden Saisonrennen rangiert er nur auf Platz 27, weil er in Salt Lake City wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert wurde. In Inzell gilt für ihn am Samstag nur noch das Prinzip Hoffnung. „Etwas anderes als die Top 3 steht nicht zur Diskussion. Ich habe das auch voll drauf“, ist Ihle zuversichtlich. Der Aufstieg in die A-Gruppe würde zumindest auf der längeren Sprint-Distanz seine WM-Chance gravierend verbessern.

„Ich werde jetzt nicht unruhig. Auch bei der Olympia-Qualifikation für Vancouver und Sotschi habe ich erst in letzter Sekunde die Kriterien erfüllt“, meinte der „Spätstarter“ mit einem Schmunzeln. In den zwei Wochen nach der Rückkehr von den Übersee-Weltcups hatte er hart an seiner Kurventechnik gearbeitet und auch bei schlechtem Wetter auf der Chemnitzer Freiluftbahn trainiert. „Das bringt Härte. Es geht jetzt wieder aufwärts“, sagte er am Freitag zuversichtlich.

Wesentlicher Grund für seinen schlechten Saisonstart ist auch die fehlenden Konkurrenz in der Trainingsgruppe. Sein Bruder Denny riss sich beim Fußballspielen im Garten das Kreuzband, der Olympia-Fünfte Samuel Schwarz aus Berlin leidet noch unter den Folgen einer Hüftoperation. „Früher haben wir alles gemeinsam gemacht. Jetzt muss ich allein das Tempo machen und auf die Technik achten. Das ist schon ein Handicap“, räumte der Muskelmann ein.