Zlatan entlarvt biedere Werkself

Superstar Ibrahimovic zaubert, und Leverkusen hilft im Rückspiel gegen Paris nach dem 0:4 in der BayArena nur ein Fußball-Wunder.

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Leverkusen. Er stand und wartete. Bring ihn zu mir, wird sich Zlatan Ibrahimovic gedacht haben. Irgendwie. Blaise Matuidi, der einzige Franzose in der ersten Elf von Paris St. Germain, hatte wortlos verstanden, spitzelte den Ball zurück, Ibrahimovic drosch den Ball aus 18 Metern ohne weiteren Zwischenschritt mit links in den rechten Torwinkel (42.).

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Bernd Leno, der drei Minuten zuvor schon das Elfmeterduell gegen den Superstar aus Schweden chancenlos verloren hatte (39.), streckte sich. Aber der Ball flog legendenhaft und zu schnell, als dass er ihn nur hätte berühren können.

Jetzt stand es schon 3:0 für Paris im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Bayer Leverkusen. Aber jetzt sehnten die Gastgeber einfach nur den Halbzeitpfiff herbei. Weil wieder einmal alles gegen sie lief.

Es bleibt dabei: Wenn die Besten Europas kommen, hat es die Werkself allzu schwer, ihr Image am glamourösen Gegner aufzuarbeiten. Im März 2012 verloren sie einmal 1:7 beim FC Barcelona, im November 2013 ging das Gruppenspiel gegen Manchester United mit 0:5 dahin. Jetzt war Paris da, aufgerüstet mit den Abermillionen von Qatar Sports Investments und dessen Statthalter Scheich Nasser al-Khalifa.

Der erst dreifache französische Meister machte da weiter, wo Barca und ManU aufgehört hatten. Nach drei Minuten stand es 0:1 — Matuidi nutzte eine schläfrige Aktion von Simon Rolfes — und fortan galt es, aus Leverkusener Sicht, Schaden abzuwenden.

Das gelang zeitweise, als Ibrahimovic mit Tempoverzögerung das Zeichen zu französischer Gelassenheit gab, aber während Leverkusen vorne mit Kießling, Son und Sam kaum einen Ball hielt, traf Paris mit Ballsicherheit und vier Chancen vier Mal. Nach einer feinen Kombination — natürlich über Ibrahimovic — traf noch Cabaye (88.) zum 4:0-Endstand

Leverkusens Trainer Sami Hyypiä hatte die Schwachpunkte Rolfes und Son längst aus dem Spiel genommen, brachte — Achtung — den 17-jährigen Julian Brandt und verzichtete nach der fragwürdigen Gelb-Roten Karte für Emir Spahic auch noch auf Offensivspieler Sam — zugunsten von Abwehrmann Philipp Wollscheid. So war das Zeichen gegeben: Nicht noch mehr Unheil.

Ein Team, das auch das sechste von zuletzt acht Pflichtspielen schon zur Pause verloren hatte, muss ein Spiel auf Schadensbegrenzung nicht rechtfertigen. Und doch: Leverkusen hat im Februar 2014 mit dem Aus im DFB-Pokal und dem wohl letzten Champions-League-Spiel am 12. März in Paris in zwei Wettbewerben eine Zukunft verspielt. Jetzt wartet nur noch die Liga.

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