Feuerwehr Stadt investiert in die Feuerwehr

Die Hauptfeuer- und Rettungswache an der August-Bebel-Straße wird umgebaut, Neubau von zwei Rettungswachen beschlossen.

An der Hauptfeuerwache Elberfeld wird gebaut.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die gute Nachricht vorweg: Auch im Stadtrat spricht man sich für die Stärkung der Feuerwehr aus und hat bei der jüngsten Sitzung bereits grünes Licht zum Ankauf der Grundstücke für die beiden neuen Rettungswachen in Cronenberg und Unterbarmen gegeben. Dabei geht es um Grundstücke an der Kemmannstraße (880 000 Euro) und Mauerstraße (eine Million Euro). Handlungsbedarf besteht aber auch an der Hauptfeuer- und Rettungswache an der August-Bebel-Straße, wo gebaut wird.

Insbesondere die Notfallsanitäter brauchen mehr Raum. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Sven Wächter, Koordinator der Baumaßnahme bei der Feuerwehr. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Einsätze und der Rettungswagen deutlich an.

Kostensteigerung:
Mehr Geld ist nötig

So wurde im Rettungsdienstbedarfsplan von 2017 die Zahl der Wochenstunden, in denen in Wuppertal eine Notfallrettung ohne Notarzt vorzuhalten sei, um 496 Stunden erhöht, die für Krankentransporte um 263 Stunden. Damit sollte für Wuppertal insgesamt der Bestand um fünf Rettungswagen und fünf Krankenwagen aufgestockt werden. Das dazugehörige Personal – inzwischen 470 Mitarbeiter bei der Hauptfeuer- und Rettungswache – braucht mehr Platz.

„Wir haben auch immer mehr Frauen in den Teams“, freut sich Sven Wächter. Das führe jedoch dazu, dass getrennte Umkleide- und Waschräume nötig seien. Die sind bisher nicht ausreichend vorhanden – der Einsatzleiter kann deshalb momentan nur geschlechtseinheitliche Teams für die Einsatzwagen zusammenstellen. Das soll sich nun ändern.

Gleichzeitig müssen bis 2027 alle Fahrzeugführer auf Rettungswagen als Notfallsanitäter ausgebildet sein. Das bedeutet, dass viele Rettungsassistenten in den nächsten Jahren zu diesem neuen Berufsbild fortgebildet und neue Interessenten ausgebildet werden müssen.

Zu dieser Fortbildung gehört ein Praktikum im Rettungsdienst – und auch diese Praktikanten benötigen Platz zum Umkleiden und Ausruhen. Bisher drängen sich all diese Menschen in Provisorien.

Deshalb werden gerade die Ruheräume und Spindräume an der Hauptfeuer- und Rettungswache erweitert. Über dem Lager der Rettungswache – links neben der Fahrzeughalle – werden gerade 220 Quadratmeter Fläche aufgestockt. Der Rohbau ist fast fertig.

Weitere rund 280 Quadratmeter werden umgebaut: Der frühere Lüftungsraum der nicht mehr bestehenden Lackiererei wird zu einem Aufenthaltsraum der Jugendfeuerwehr umgestaltet, die ehemalige Kleiderkammer zu Umkleideräumen.

Die geplanten und im Haushalt bereitgestellten Baukosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro reichen angesichts steigender Kosten der verschiedenen Gewerke allerdings nicht mehr aus. Der Stadtrat hat daher bei seiner Sitzung am Montag einer Bereitstellung von weiteren 350 000 Euro im Vorgriff auf den Haushalt 2020/21 zugestimmt. Diese waren im nächsten Jahr bereits für den Umbau für die Jugendfeuerwehr vorgesehen.

Da nun beide Baumaßnahmen gleichzeitig durchgeführt werden, sieht das Gebäudemanagement Synergieeffekte – die für nächstes Jahr geplanten 350 000 Euro würden sowohl die jetzige Kostensteigerung von rund 150 000 Euro als auch den Umbau für die Jugendfeuerwehr decken.

Der gesamte Umbau muss im laufenden Betrieb von Rettungsdienst und Feuerwehr funktionieren. „Manchmal ist das schon schwierig“, sagt Sven Wächter. Teilweise seien Parkflächen von Baucontainern belegt. Einen Tag lang habe auch der Kran den Bereich des Rettungsdienstes blockiert, da musste improvisiert werden. Wer Wechselwäsche holen will, muss derzeit über den Hof laufen.

Doch die Baufirmen seien sehr kooperativ und es habe sich immer ein guter Kompromiss gefunden. Bis Anfang 2020, so hoffen die Organisatoren, sollen die neuen Räume fertig sein. Dann haben auch die Notärzte ihren eigenen Ruheraum, jeder Sanitäter genug Platz am eigenen Spind und Männer wie Frauen ihre getrennten Umkleideräume.