Starkregen Hilden räumt die Sturmschäden auf

Hilden. · Mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter haben sich am Mittwochabend innerhalb weniger Minuten über Teile Hildens ergossen. Die Feuerwehr arbeitet bis zur Morgendämmerung am Donnerstag fast 100 Einsätze ab.

Innerhalb von wenigen Minuten standen Straßen unter Wasser und einige Keller liefen voll. Besonders betroffen war die Niedenstraße.

Foto: Patrick Schüller

Wie hoch der Schaden ist, kann Friedrich Fiebiger noch nicht sagen. Er wird aber in die Tausende gehen. Der 41-Jährige steht im Keller seines Hauses an der Niedenstraße. Wenn er über den Teppich läuft, platscht jeder Schritt. „So hoch stand gestern das Wasser“, sagt er und zeigt auf eine etwa 30 Zentimeter hohe Stufe. An der Wand löst sich die Tapete bis zu dieser Höhe.

Am Mittwochabend setzt über Teilen von Hilden Starkregen ein. Der Norden der Stadt ist betroffen, vor allem aber der Westen. Während die Bewohner des Ostens und des Südens der Stadt nur ein verhaltenes Grummeln hören und vielleicht ein paar wenige Tropfen abbekommen, geht in der anderen Hälfte Hilden und im Düsseldorfer Süden die Welt unter. Rund um die Niedenstraße hagelt und stürmt es, in wenigen Minuten fallen pro Quadratmeter laut Niederschlagsradar mehr als 30 Liter Regen. Die Kanalisation bricht unter dieser Last zusammen, das Wasser sprudelt aus den Gullideckeln.

Ab 19.10 Uhr befindet sich die Feuerwehr im Dauereinsatz. Insgesamt laufen 86 Notrufe ein, die nach Prioritäten abgearbeitet werden. Das dauert bis tief in die Nacht hinein. Die hauptamtliche Wache erhöht nach wenigen Minuten die Alarmstufe: Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt die Kollegen, zudem helfen Kräfte aus Ratingen und Velbert. Das Technische Hilfswerk ist ebenfalls im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz versorgt die Kräfte mit Suppe und Getränken. Insgesamt sind 130 Menschen im Einsatz.

„Wir saßen am Tisch und haben gerade zu Abend gegessen“, erzählt Niedenstraßen-Anwohner Friedrich Fiebiger. „Dann fing es plötzlich heftig zu regnen an.“ Ihm sei direkt klar gewesen, dass die Regenmengen ungewöhnlich hoch waren, dass es gefährlich werden könnte. „Aber dann regnete es plötzlich noch heftiger“, sagt er. Der Keller läuft voll, die Niedenstraße steht komplett unter Wasser, teilweise bis zu 30 Zentimeter. Die Feuerwehr rückt mit 24 Fahrzeugen aus. Überall muss sie Keller leerpumpen.