40 deutsche Soldatengräber in den Ardennen geschändet
Paris (dpa) - Vor den Feiern zum 50. Jahrestag der deutsch-französischen Versöhnung sind auf einem Soldatenfriedhof in den Ardennen 40 Gräber deutscher Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg geschändet worden.
Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium in Paris.
Auf dem Soldatenfriedhof in Saint-Etienne-à-Arnes wurden nach ersten Ermittlungen etwa 40 Stelen herausgerissen und zum Teil für ein Feuer benutzt. Die Gendarmerie sei am Samstagnachmittag vom Bürgermeisteramt des kleinen Ortes informiert worden. Der französische Innenminister Manuel Valls verurteilte die Tat in einem Kommuniqué scharf. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Es werde alles getan, um die Verantwortlichen für die Tat zu finden, betonte Valls.
Der Friedhof, auf dem mehr als 12 000 Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg begraben sind, liegt knapp 40 Kilometer von Reims entfernt, wo heute Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande den 50. Jahrestag der deutsch-französischen Versöhnung feiern wollen. In der dortigen Kathedrale hatten am 8. Juli 1962 Konrad Adenauer und Charles de Gaulle gemeinsam eine „Versöhnungsmesse“ gefeiert. Die Begegnung der beiden Staatsmänner mündete wenige Monate später in den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, der bis heute den Rahmen für eine enge Zusammenarbeit gibt.
Zur Erinnerung an das historische Treffen werden Merkel und Hollande die Kathedrale besuchen und eine Ausstellung mit dem Titel „Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Von der deutsch-französischen Aussöhnung zur Partnerschaft“ eröffnen. Anschließend ist eine Ansprache auf dem Platz vor der Kathedrale geplant.