Chronologie Anschläge von rechts und links - einige blieben mysteriös

Düsseldorf (dpa) - Extremisten von links, Extremisten von rechts - so mancher spektakuläre Terrorakt in der deutschen Geschichte konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Beispiele:

März 1999: Auf einer umstrittenen Wehrmachtsausstellung in Saarbrücken explodiert ein Sprengsatz. Niemand wird verletzt, der Schaden beträgt mehr als eine halbe Million Mark (rund 255 000 Euro). Die Ausstellung wird für mehrere Tage geschlossen. Trotz eines anonymen Bekennerbriefes kann die Polizei die Täter nicht stellen.

September/Dezember 1998: Auf das Grab des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, werden binnen weniger Monate zwei Anschläge verübt. Bis heute unbekannte Täter sprengen zunächst die Grabumfassung auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Charlottenburg. Später zerstört eine selbst gebaute Bombe die Grabplatte.

April 1991: Der Anschlag auf Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder am Ostermontag ist der letzte von 34 Morden der linksterroristischen Roten Armee Fraktion (RAF). Der bis heute unbekannte Attentäter trifft aus 63 Metern Entfernung mit einer Gewehrkugel, die Tatwaffe bleibt verschwunden. Auch die Verantwortlichen für die tödlichen Attentate unter anderem auf Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts oder Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen sind immer noch unbekannt.

Juni 1985: Drei Menschen sterben, mehr als 40 werden verletzt, als ein Sprengsatz in der Abflughalle des Frankfurter Flughafens explodiert. Es ist bis heute der schwerste Anschlag auf Deutschlands größtem Flughafen. Mehr als 30 Jahre später sind die Täter nicht gefunden, die Ermittlungen gehen weiter.

September 1980: Auf dem Oktoberfest explodiert die Bombe eines Rechtsradikalen. 13 Menschen, darunter drei Kinder, werden getötet, mehr als 200 verletzt. Auch Jahrzehnte danach gibt es Zweifel, ob der 21-jährige Gundolf Köhler die Tat allein begangen hat. Köhler war Anhänger der verbotenen rechtsextremistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“. Er starb bei der Explosion.

Februar 1970: Sieben Menschen sterben bei einem nächtlichen Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in München. Brennendes Benzin im Flur hatte den Opfern den Fluchtweg versperrt. Wer für das verheerende Attentat auf die jüdischen Bewohner, darunter zwei KZ-Überlebende, verantwortlich ist, wird nie geklärt.