Argentinien: Unruhe um Sabella, Hoffnung bei Di María
Rio de Janeiro (dpa) - Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella wird Medienberichten zufolge nach dem WM-Finale gegen Deutschland von seinem Posten zurücktreten.
Sabellas Berater Eugenio Lopez sagte der Sportzeitung „Olé“ am Freitag: „Er geht. Was auch immer passiert, Sabella wird die Nationalmannschaft verlassen. Mit oder ohne Titel geht ein Zyklus zu Ende.“
Der Trainer selbst ließ seine Zukunft in einer ersten Stellungnahme offen und reagierte verärgert auf die Diskussion kurz vor dem Finale. „Für mich ist die Zukunft das nächste Training und das Endspiel der Weltmeisterschaft. Jetzt an etwas anderes zu denken, wäre ein Mangel an Respekt“, sagte der 59-Jährige ebenfalls „Olè“.
Den Berichten zufolge hat Sabella seit dem ersten Tag der WM vor, sein Amt nach Turnierende niederzulegen. „Alejandros Idee ist eine andere als die der Verbands-Offiziellen. Aber Zyklen gehen nun mal zu Ende“, meinte Lopez. Der erfahrene Trainer übernahm die Nationalmannschaft im Jahr 2011 und führte sie nach einer erfolgreichen WM-Qualifikation bis ins Endspiel gegen die DFB-Auswahl am Sonntag in Rio de Janeiro. Zuvor hatte Sabella mit dem argentinischen Spitzenclub Estudiantes de la Plata die südamerikanische Copa Libertadores gewonnen.
Während die Aussagen des Trainer-Beraters für Unruhe zur Unzeit bei den Argentiniern sorgte, gibt es bei Ángel di Mariá zumindest eine leise Hoffnung auf einen Final-Einsatz. Der am Oberschenkel verletzte Mittelfeldstar von Real Madrid absolvierte auch am Freitagnachmittag im WM-Quartier in Belo Horizonte ein verschärftes Lauftraining und steigerte dabei die Intensität gegenüber dem Vortag. Di Mariá versuchte gezielt schnelle Tempo- und Richtungswechsel, eine Kamera filmte ihn dabei durch eine Lücke im Sichtschutz des ansonsten komplett für die Öffentlichkeit abgesperrten Trainingsplatzes.
Di Mariá hatte sich während der Viertelfinal-Partie gegen Belgien am Oberschenkel verletzt. Der 26-Jährige fehlte deshalb beim Halbfinal-Sieg gegen die Niederlande. Am Donnerstag hatte er wieder mit Lauf- und Sprinttraining begonnen. Ein Sprecher des argentinischen Verbandes wähnte ihn in dieser Einheit bereits wieder bei „einer Intensität von 60 bis 80 Prozent“.