Arme Pflegebedürftige kosten den Staat immer mehr Geld
Wiesbaden (dpa) - Bei immer mehr Menschen muss der Staat für die Pflege aufkommen. Und die Kosten dafür steigen noch stärker als die Zahl der Hilfsbedürftigen. 2012 erhielten in Deutschland 3,8 Prozent mehr Menschen sogenannte „Hilfe zur Pflege“ als 2011 - rund 439 000 Personen.
Dies berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Sozialhilfe-Träger gaben dafür netto rund 3,2 Milliarden Euro aus. Das waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Unterstützung wird Bedürftigen gewährt, die wegen Krankheit oder Behinderung im täglichen Leben auf fremde Hilfe angewiesen. Man bekommt sie, wenn man die Pflegeleistungen nicht selbst bezahlen kann und auch niemand anderes - etwa die Pflegeversicherung - die Kosten vollständig übernimmt. Grundlage ist das 7. Kapitel des Sozialgesetzbuches XII zum Thema Sozialhilfe.
Zwei Drittel der Hilfeempfänger im Jahr 2012 waren Frauen. „Diese waren mit 79 Jahren im Durchschnitt deutlich älter als die männlichen Leistungsbezieher mit 68 Jahren“, erklärte das Infoteam Sozialhilfe im Bundesamt. 71 Prozent der Leistungsbezieher nahmen die Hilfe in Pflegeeinrichtungen in Anspruch, der Rest wurde ambulant betreut.