Auch Finanzministerium verneint Milliarden-Lücke
Berlin (dpa) - Das Bundesfinanzministerium hat Darstellungen zurückgewiesen, dass im Hilfspaket für Griechenland eine Finanzierungslücke von bis zu zehn Milliarden Euro klaffe. Es gehe vielmehr darum, dass Athen die vereinbarten Maßnahmen jetzt und nach der Sommerpause umsetze, teilte das Ministerium mit.
Es stelle sich folglich vielmehr die Frage, ob Griechenland die Voraussetzungen für die Auszahlung der nächsten Tranche erfülle, hieß es weiter. Hier gehe es vor allem um weitere Reformschritte in der öffentlichen Verwaltung. Das griechische Parlament wollte im Laufe des Abends über Entlassungen im öffentlichen Dienst entscheiden. Auch durch die Umsetzung haushaltspolitischer Maßnahmen sollen punktuelle Lücken geschlossen werden. Dabei geht es wohl auch um eine effiziente Finanzverwaltung.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Griechenland habe sich stabilisiert, hieß es weiter. Die Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) gehe im kommenden Jahr von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus. Dass in Troika-Berichten auf verbleibende Haushaltslücken verwiesen werde, sei nichts Ungewöhnliches. Auch im Dezember sei eine Lücke von rund vier Milliarden Euro identifiziert worden, „die Griechenland dann schließen musste und geschlossen hat“.