Banken-Präsident: Risiko von Athen-Euro-Austritt erheblich

Frankfurt/Main (dpa) - Banken-Präsident Andreas Schmitz schätzt das Risiko eines griechischen Austritts aus der Währungsunion als sehr hoch ein. „Ich halte es für wünschenswert, Griechenland in der Euro-Zone zu stabilisieren.

Das ist aber schwer erreichbar“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken am Mittwochabend beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) in Frankfurt. Das jüngste Wahlergebnis lasse ihn vermuten, dass alles auf einen Ausstieg hinausläuft.

Unmissverständlich stellte der Banker klar, dass es keine finanzielle Unterstützung für Hellas mehr geben dürfe, wenn das Land den vereinbarten Sparkurs verlässt, wie von den Linkspopulisten im Falle eines Wahlsieges angekündigt. „Der Kampf ist schnell entschieden“, betonte Schmitz. Deshalb gehe es bei den Wahlen um die Frage, ob die Menschen in Griechenland noch zur Währungsunion gehören wollen. Gewinne Alexis Tsipras, könne Griechenland wohl nicht in der Euro-Zone bleiben.

Die Folgen des Hellas-Exits wären zwar dramatisch, aber für den Rest der Währungsunion und auch für die deutschen Banken verkraftbar, sagte Schmitz. Allerdings seien die Ansteckungsgefahren für andere Krisenländer schwer abzuschätzen.

Insgesamt habe die Staatsschuldenkrise die Unvollkommenheit der Währungsunion auf schmerzhafte Weise vor Augen geführt, sagte Schmitz: „Heute wissen alle, dass das eine Fehlkonstruktion war.“ Deshalb müsse die europäische Integration wirtschaftlich und politisch fortgesetzt werden, sagte Schmitz: „Ohne politische Union hat die Währungsunion keinen Bestand.“